Blindheim hebt die Gebühren an
Sitzung Die Gemeinde war zu günstig. Deshalb müssen die Bürger ab 1. Januar 2019 mehr für ihr Abwasser zahlen
Blindheim Prozentual betrachtet ist es ein großer Sprung. Aber Blindheims Bürgermeister Jürgen Frank betont: „Man muss auch sehen: Für eine Standardfamilie sind es gerade mal zehn Euro mehr im Jahr. Wir sind wieder auf dem Niveau von vor drei Jahren.“Um was geht es? Die Gemeinde hat auf Empfehlung der Kämmerei in Höchstädt seine Abwassergebühren neu kalkuliert. Der Grund: Es gab Anlass zur Sorge, dass die Gemeinde zu hohe Defizite machen könnte.
Und dies bestätigte sich laut Bürgermeister Frank. Deshalb hat das Gremium bei seiner Sitzung am vergangenen Dienstag beschlossen, die Bürger ab 1.1.2019 statt bisher 1,08 Euro nun künftig 1,55 Euro pro Kubikmeter Abwasser zahlen müssen. Bis 2016 habe die Gemeinde über eine Pauschalgebühr abgerechnet, mit der Umstellung habe man dann in den vergangenen zwei Jahren wiederum zu wenig abgerechnet. „Wir waren zu günstig“, so Jürgen Frank. Die Erhöhung sei aber im Rahmen. Deshalb habe sein Gemeinderat den neuen Gebühren zugestimmt, nur ein Ratsmitglied war dagegen. Aus dem Grund, so erklärt es der Bürgermeister, weil es bislang nur ein komplett abgerechnetes Jahr – 2017 – mit der neuen Kalkulation gegeben habe. Der Wunsch des Gemeinderates sei es gewesen, dass man auch 2018 komplett abrechne, um stabile Werte zu haben. Denn: 2017 sei die Gemeinde von einer Abwassermenge von 80 000 Kubikmeter ausgegangen, tatsächlich seien es 63 000 Kubikmeter gewesen. Frank: „Und die Kosten verteilen sich ja auf die verbrauchten Kubikmeter.“
Keine Diskussion gab es beim Punkt „Bebauungsplan Am Unteren Kreuz“. Wie berichtet, will eine Anwohnerin in Unterglauheim bei sich im Haus ein Kosmetikstudio eröffnen. Weil aber Gewerbe grundsätzlich in diesem Bebauungsplan nicht vorgesehen sei, musste dieser abgeändert werden – was die Gemeinde nun beschlossen hat. Es soll folgender Satz aufgenommen werden: „Sonstige nicht störende Gedass werbebetriebe sind ausnahmsweise zulässig“. „Wenn es nicht groß stört, warum nicht?“, so Frank. Nicht nur die Abwassergebühren ändern sich nächstes Jahr in Blindheim. Auch für die ganz kleinen Bürger hat sich die Gemeinde etwas einfallen lassen – die Spielplätze sollen auf Vordermann gebracht werden. Vor allem in Blindheim in der Donaustraße. Die extra im Gemeinderat gegründete Arbeitsgruppe hat sich vor einigen Tagen getroffen und vorgeschlagen, dass einige Spielplätze beziehungsweise Spielgeräte ausgetauscht werden sollen. In der Donaustraße beispielsweise sollen ein Fallschutz angebracht, ein Karussell ersetzt und Spielgeräte verrutscht werden. Eine Schaukel in der Klosterbachsiedlung könnte dort auch einen neuen Platz finden. „Wir haben uns das für nächstes Jahr vorgenommen“, erklärt Frank. Wann es wie mit der geplanten Unterführung am Bahnübergang Blindheim weitergeht, hängt auch davon ab, welche Entscheidung der Blindheimer Gemeinderat bezüglich der Vorfahrtsregelung der dortigen Straße trifft. Momentan ist es eine abknickende Vorfahrtsstraße, es wäre denkbar, das zu ändern. „Wir haben ein wenig sparsam darüber diskutiert. Alle Varianten haben Vor- und Nachteile. Aber wir brauchen einen Experten, der uns da hilft und berät“, sagt Jürgen Frank. In einer der nächsten Sitzungen soll eine Entscheidung gefällt werden.