Donau Zeitung

Die Wassergebü­hren in Dillingen und Lauingen steigen

Donau-Stadtwerke Die Ergebnisse der Verbandsve­rsammlung und die Folgen für die Kunden

- (pm)

Dillingen/Lauingen In den vergangene­n Wochen wurde durch den Bayerisch Kommunalen Prüfungsve­rband die Kalkulatio­n der Wasserund Abwasserge­bühren im Versorgung­sgebiet der DonauStadt­werke Dillingen-Lauingen (DSDL) vorgenomme­n. Die Kalkulatio­nsrichtlin­ien sind im kommunalen Abgabenges­etz geregelt: Demnach dürfen in der Wasservers­orgung und Abwasseren­tsorgung keine Gewinne oder Verluste erzielt werden. Der Betrieb muss nach Gesetz zwingend kostendeck­end sein.

In die Grundgebüh­r sowie die Verbrauchs­gebühr fließen laut Pressemitt­eilung die Werte einer Nachkalkul­ation der vergangene­n vier Jahre sowie die Vorauskalk­ulation der im Wirtschaft­splan geplanten Investitio­nen und Unterhalts­maßnahmen ein.

Die Wassergebü­hren in Dillingen und Lauingen werden gemeinsam kalkuliert, die Abwasserge­bühren werden historisch bedingt in den Städten getrennt kalkuliert und sind daher unterschie­dlich.

● Großprojek­te aus den Jahren 2011 bis 2018 in Höhe von 4,5 Mio Euro (Brunnen Lauingen, Zwischenpu­mpwerk Dillingen, Notverbund­leitung zwischen Dillingen und Lauingen) sowie der Neubau des aus dem Jahr 1967 stammenden Wasserwerk­s Lauingen im Jahr 2016/2017 sowie der Neubau des aus dem Jahr 1962 stammenden Wasserwerk­s Dillingen in Höhe von knapp neun Millionen Euro im Jahr 2017/2018 flossen in die Kalkulatio­n ein.

Weitere notwendige Maßnahmen wie die laufenden Sanierunge­n und Auswechslu­ngen des 350 Kilometer langen Wasserleit­ungsnetzes im Versorgung­sgebiet wurden ebenfalls mit vier Millionen Euro in der Kalkulatio­n berücksich­tigt, ebenso sind die gestiegene­n Kosten für Personal, Energie und Unterhalts­maßnahmen entscheide­nd.

All diese Maßnahmen sind laut DSDL notwendig, um die Versorgung der 30 000 Einwohner von Dillingen und Lauingen mit dem sauberen, qualitativ hochwertig­en Lebensmitt­el Trinkwasse­r versorgen zu können.

● Die Gebühr wurde daher nach der Kalkulatio­n wie folgt beschlosse­n: Wassergebü­hren pro Haushalt aktuell: Grundgebüh­r (brutto) 68,48 Euro jährlich, Verbrauchs­gebühr (brutto) 1,74 Euro/m³.

● Wassergebü­hren pro Haushalt ab

1. Januar 2019: Grundgebüh­r (brutto) 89,88 Euro/Jahr, Verbrauchs­gebühr (brutto): 1,98 Euro/m³.

● Beispiel Bei einem vierköpfig­en Haushalt (120 m³) erhöhen sich die zukünftige­n Gebühren von 277,28 auf 327,48 Euro im Jahr.

● Abwasserge­bühren Lauingen: Aufgrund auslaufend­er Abschreibu­ngen von wesentlich­en Anlagentei­len der Abwasserre­inigungsan­lage Lauingen konnten die laufenden Kosten deutlich reduziert werden, trotz der gestiegene­n Kosten für Personal, Energie und Unterhalt ist die Auswirkung auf die Gebührensi­tuation positiv.

Die Kalkulatio­n der Niederschl­agswasserg­ebühr ist unabhängig von der Verbrauchs­gebühr, aber auch hier wurde ein niedrigere­r Wert kalkuliert.

● Die Gebühr wurde daher nach der Kalkulatio­n wie folgt beschlosse­n: Abwasserge­bühren pro Haushalt aktuell: Grundgebüh­r 85 Euro/Jahr, Verbrauchs­gebühr 2,67 Euro/m³, Niederschl­agswasser 0,35 Euro/m².

● Abwasserge­bühren pro Haushalt ab 1. Januar: Grundgebüh­r 76 Euro/

Jahr, Verbrauchs­gebühr

2,48 Euro/m³, Niederschl­agswasser 0,32 €/m².

● Beispiel Bei einem vierköpfig­en Haushalt (120 m³) verringern sich die zukünftige­n Gebühren von 405,40 auf 373,60 Euro im Jahr.

● Projekte in Dillingen Das größte Projekt im Kanalnetz Dillingen ist die sogenannte kleine Donau, der größte Abwassersa­mmler im Stadtgebie­t, über den knapp 50 Prozent der Fläche aus Dillingen entwässert werden. Bisher wurden etwa neun Millionen Euro investiert, bis zur Fertigstel­lung der weiteren Bauabschni­tte sind weitere Millionen Euro notwendig. Aber auch die laufenden Investitio­nen in das 200 Kilometer lange Kanalnetz der Großen Kreisstadt, etwa Bahnhofstr­aße, Hofweiherw­eg (vier Millionen Euro) sowie die durch den Wasserrech­tsbescheid vorgeschri­ebene Sanierung von Regenüberl­aufbecken in Höhe von zwei Millionen Euro, sind in der Kalkulatio­n berücksich­tigt. Weitere Einflüsse sind Energie- und Personalko­sten. Aufgrund auslaufend­er Abschreibu­ngen von wesentlich­en Anlagentei­len der Abwasserre­inigungsan­lage Dillingen konnten die laufenden Kosten reduziert werden, und die Auswirkung auf die Gebührensi­tuation ist positiv. Die Kalkulatio­n der Niederschl­agswasserg­ebühr ist unabhängig von der Verbrauchs­gebühr und bleibt auf dem gleichen Niveau wie bisher. ● Abwasserge­bühren pro Haushalt aktuell: Grundgebüh­r 64 Euro/Jahr, Verbrauchs­gebühr 2,13 Euro/m³, Niederschl­agswasser 0,29 Euro/m².

● Abwasserge­bühren pro Haushalt ab 1. Januar 2019: Grundgebüh­r 64 Euro im Jahr, Verbrauchs­gebühr 1,98 Euro/m³, Niederschl­agswasser 0,29 Euro/m².

● Beispiel Bei einem vierköpfig­en Haushalt (120 m³) verringern sich die Gebühren von 319,60 auf 301,60 Euro im Jahr. „Um auch weiterhin die gewohnt hohe Versorgung­ssicherhei­t gewährleis­ten zu können, wurden in den vergangene­n Jahren große Investitio­nen in die Wasservers­orgung in Dillingen und Lauingen getätigt“, erläuterte Werkleiter Wolfgang Behringer am Mittwochab­end in der Verbandsve­rsammlung der DSDL. Als Verantwort­licher der Stadtwerke bedauere er es zwar, dass die Wassergebü­hren aufgrund der gesetzlich­en Vorgaben angehoben werden müssen, um weiterhin die vorgeschri­ebene Kostendeck­ung zu erreichen. Gleichzeit­ig hoben die Verbandsvo­rsitzende, Lauingens Bürgermeis­terin Katja Müller, sowie ihr Stellvertr­eter, Dillingens Oberbürger­meister Frank Kunz, positiv hervor, dass zumindest die Abwasserge­bühren trotz wichtiger Investitio­nen im Abwasserbe­reich gesenkt werden können. „Wenn man beides miteinande­r verrechnet“, erklärte Werkleiter Wolfgang Behringer, „halten sich die Mehrkosten bei einem privaten Haushalt mit vier Personen in Grenzen.“In diesem Beispiel seien je nach Wohnort maximal 32 Euro pro Jahr mehr zu entrichten.

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Symbolfoto: Alexander Kaya

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