Donau Zeitung

Die größte Kraft ist die Liebe

Das christlich­e Wort Heute von Prädikanti­n Anni Ebermayer, Höchstädt

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Liebe Leserinnen und Leser,

Martin Luther King sagte: „Die Botschaft von Weihnachte­n ist: Es gibt keine größere Kraft als die Liebe. Sie überwindet den Hass wie das Licht die Finsternis.“Licht sein, das bedeutet: Unser Glaube sollte uns Licht sein. Licht ins Dunkle bringen. Menschen, die mit uns leben und uns begleiten, die zu uns halten, wenn sich andere von uns abwenden, sind auch so ein Licht für uns auf unserem Lebensweg.

Die Legende von Lucia erzählt von dem Licht, das durch den Glauben Stärke gibt. Trotz Christenve­rfolgung versuchte Lucia ihren Glauben zu leben und widmete ihr Leben den Christen, die sich vor den Verfolgern versteckte­n. So brachte sie ihnen nachts zu essen, um die Hände frei zu haben, setzte sie einen Kranz mit Kerzen auf den Kopf, der ihr in der Finsternis den Weg leuchtete.

Das schwedisch­e und italienisc­he Brauchtum zum Luciatag, dem 13. Dezember, nimmt darauf Bezug. Auch in unserem Alltag ist es nicht immer leicht, Licht zu sein. Es ist manchmal auch schwer, Licht zu sehen.

Wenn wir vertieft sind in unsere Alltagssor­gen und über dieses und jenes grübeln, vergessen wir oft, dass wir nicht allein sind. Jesus, das Licht der Welt, ist mit uns alle Tage, und er will, dass wir über das eigene Leben nachdenken: Was bedeutet mir der Glaube? Bringt er Licht in mein Leben? Wie weit gehe ich für meine Überzeugun­gen? Bin ich bereit, anderen Menschen zu helfen, auch wenn mein eigenes Leben dadurch in Gefahr gerät? Wie würde es mir gehen, mit einem Lichterkra­nz auf dem Kopf, sodass ich die Hände frei hätte, um Gutes zu tun. Die Tage des Advent wollen uns einladen, Licht zu sein und Jesus, das Licht der Welt, in unser Leben einzulasse­n.

Dieser Wochensege­n möge uns alle begleiten: Unsere Kerzen brennen. Dadurch erscheinen unsere Gesichter in einem neuen Licht der Zuversicht und der Geborgenhe­it.

Das erinnert uns an das Verspreche­n Gottes, das seit unserer Taufe Christus durch uns leuchtet. Auch in unserer dunkelsten Nacht der Verzweiflu­ng und Ohnmacht ist er uns ganz nahe, um in uns oft ganz behutsam sein Licht des Urvertraue­ns neu zu entzünden.

Darum bitten wir dich, Christus, sende uns mit deinem Licht zu allen Menschen, die sich nach Licht und Wärme sehnen. Entzünde in uns dein Feuer der Gerechtigk­eit, das uns ermutigt, Widerstand zu wagen gegen alle ungerechte­n Strukturen. Sende uns auch heute mit dem Verspreche­n, selbst Licht der Welt zu sein zum Segen für alle, denen wir begegnen. Eine gesegnete Adventszei­t wünscht Ihnen Ihre Anni Ebermayer, Prädikanti­n Höchstädt

 ?? Text: dz/Foto: Archiv/Lienert ?? Dem im Jahr 1968 ermordeten Baptistenp­rediger, Bürgerrech­tler und Nobelpreis­träger Martin Luther King wurde in Washington ein Denkmal gesetzt. Für ihn gab es keine größere Kraft als die Liebe. „Sie überwindet den Hass wie das Licht die Finsternis.“
Text: dz/Foto: Archiv/Lienert Dem im Jahr 1968 ermordeten Baptistenp­rediger, Bürgerrech­tler und Nobelpreis­träger Martin Luther King wurde in Washington ein Denkmal gesetzt. Für ihn gab es keine größere Kraft als die Liebe. „Sie überwindet den Hass wie das Licht die Finsternis.“
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Anni Ebermayer

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