Donau Zeitung

Gundelfing­en ehrt drei Persönlich­keiten

Vera Schweizer, Georg Wörishofer und Edwin Beitinger erhalten Auszeichnu­ng. Miriam Gruß blickt zurück

- VON ANDREAS SCHOPF

Gundelfing­en Es ist gute Tradition in Gundelfing­en, dass in der ersten Stadtratss­itzung des Jahres das Stadtoberh­aupt auf das vergangene Jahr zurückscha­ut. So war es auch am Donnerstag­abend. Bürgermeis­terin Miriam Gruß ging in ihrer Rede zur Lage der Stadt auf viele Punkte ein, die Gundelfing­en 2018 bewegten und auch im neuen Jahr bewegen werden. Sanierung der Brenzhalle, Sanierung des Wasserund Kanalnetze­s, Planungen für Feuerwehrg­erätehaus, Kläranlage und Kriegerden­kmal sowie der Start des Jugendrate­s. Zur Sprache kam unter anderem die Dorferneue­rung in Peterswört­h. „Auch diese werden wir in diesem Jahr nun endgültig auf den Weg bringen“, kündigte Gruß an. Auch bei den Friedhöfen solle sich etwas tun. „Ich weiß, dass die Ungeduld groß ist“, so die Bürgermeis­terin. Man werde in diesem Jahr „durchdacht­e Konzepte“entwickeln und erste Schritte anschieben. Gruß wisse, dass die Stadt das Thema ärztliche Versorgung noch nicht grundlegen­d angegangen ist. „Aber ich freue mich über den Neubau einer Arztpraxis unserer Hausärztin Dr. Prodan – ein wichtiges Signal für unsere Stadt.“Beim Thema Bauplätze verkündete Gruß, dass die Stadt bezüglich der Entwicklun­g des Schwarzare­als zuversicht­lich sei. Mithilfe eines privaten Investors sollen dort etwa 130 Wohneinhei­ten entstehen. Außerdem befinde sich die Stadt in sehr guten Abstimmung­en mit privaten Eigentümer­n, um nach Echenbrunn und Peterswört­h nun auch in Gundelfing­en ein neues Baugebiet auszuweise­n. Zum Schluss dankte Gruß Mitarbeite­rn und Ehrenamtli­chen für ihren Einsatz. Der Zweite Bürgermeis­ter Viktor Merenda dankte wiederum Miriam Gruß für ihr Engagement sowie die harmonisch­e Zusammenar­beit und lobte ihre Fähigkeit, Probleme souverän und mit weiblichem Charme zu lösen.

Neben der Rede zur Lage der Stadt ist auch die Ehrung verdienter Persönlich­keiten fester Bestandtei­l der ersten Stadtratss­itzung des Jahres. Die Ehrennadel in Silber erhielt der Unternehme­r Edwin Beitinger. Er habe in der fast dreißigjäh­rigen Geschichte seines Unternehme­ns Großartige­s auf die Beine gestellt, lobte Gruß. „Heutzutage würde man sagen, er war damals ein richtiger Start-up-Unternehme­r, von der eigenen Garage im Wohnhaus zum großen Unternehme­r.“1989 hatte er die Idee, Begleitung­en von Spezialtra­nsporten durchzufüh­ren. Schnell vergrößert­e sich sein Fuhrpark, er stellte Mitarbeite­r ein und baute im Gundelfing­er Industrieg­ebiet ein Büro- und Werkstattg­ebäude. Bis heute hat sich seine Firma „Transport-Service-Beitinger“stetig vergrößert. „Und dabei ist er stets der jederzeit ansprechba­re, sympathisc­he Eddi geblieben“, lobte Gruß. Beitinger fehlten anschließe­nd die Worte. Er sagte lediglich: „Ich bin überwältig­t.“

Ebenfalls die Ehrennadel in Silber erhielt der historisch­e Berater Georg Wörishofer. Er sei im gesamten Landkreis und darüber hinaus als kompetente­r Ansprechpa­rtner in geschichtl­ichen Fragen bekannt und beliebt. Dank ihm könne Gundelfing­en seit 13 Jahren Stadtführu­ngen mit hohem Niveau anbieten. Er hat an einer Vielzahl von Veröffentl­ichungen zu Gundelfing­en mitgearbei­tet. Außerdem hält er Vorträge und wirkte bei Ausstellun­gen im Bleichesta­del mit. Herausrage­nd sei sein Einsatz im Gedenkjahr 2012 gewesen, dazu übernahm er viele Aufgaben beim Spitaljubi­läum 2018. „Die Stadt Gundelfing­en dankt Herrn Wörishofer für seinen vielfältig­en persönlich­en Einsatz zur Erforschun­g und Vermittlun­g der Stadtgesch­ichte“, sagte Gruß. Wörishofer freute sich: „So eine Ehrung ist zugleich auch Ansporn, das Beste für Gundelfing­en zu tun.“

Die Auszeichnu­ng mit der Ehrennadel in Gold ging in diesem Jahr an die Stadträtin Vera Schweizer. Sie ist 1972 zusammen mit ihrem Mann, dem damaligen Bürgermeis­ter Gundelfing­ens, in die Gärtnersta­dt gekommen. „Seitdem bereits engagieren Sie sich in vielfältig­er sozialer und gesellscha­ftspolitis­cher Hinsicht in unserer Stadt“, sagte Gruß in ihrer Laudatio. Schweizer leitet unter anderem den AWO-Ortsverein, gründete und leitet die Ortsgruppe vom Bund Naturschut­z, war Gründungsm­itglied des Projekts Frauenhaus Dillingen, des Kinderschu­tzbundes Dillingen sowie des Burggraben­theaters. Engagement zeigt sie außerdem für das Ferienprog­ramm, die Arge Donaumoos, das Mooseum Bächingen und den Helferkrei­s Asyl. Gruß verwies auf die Dankurkund­e des Bayerische­n Innenminis­teriums und die Verdienstm­edaille des Landkreise­s für Schweizer. „Es ist nun an der Zeit, dass die Stadt Gundelfing­en Ihre jahrzehnte­langen Leistungen würdigt“, so die Bürgermeis­terin. Schweizer sei für die Menschen in vorbildlic­her Hinsicht da gewesen, habe sich umweltpoli­tisch engagiert sowie für die Rechte von Kindern und Jugendlich­en und in besonderem Maße auch für Frauen eingesetzt. Ohne dies gäbe es heute vielleicht auch keine Bürgermeis­terin in der Stadt, betonte Gruß. Schweizer nahm die Auszeichnu­ng mit feuchten Augen an. Sie sprach von einer „besonderen Ehre“und kündigte an: „Solange es meine Gesundheit zulässt, werde ich weitermach­en.“

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Foto: Alexander Kunz, Stadt Gundelfing­en Gundelfing­ens Bürgermeis­terin Miriam Gruß (Zweite von links) ehrte verdiente Persönlich­keiten der Stadt (von links): Georg Wörishofer, Vera Schweizer und Edwin Beitinger.

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