Höchstädt
Gerade haben die kleinen Tollitäten der Schlossfinken ihren Walzer beendet. Bürgermeister Gerrit Maneth gratuliert ihnen zu diesem tollen Tanz und sagt am Samstag beim Hofball: „Höchstädt kann gute Schlagzeilen gerade gut gebrauchen.“Der Rathauschef spielt auf die heutige Stadtratssitzung an. Auf der Tagesordnung steht die Entscheidung, wie die Donaustadt künftig ihre Trinkwasserversorgung regelt – mit eigenem Brunnen oder nicht? Diese Entscheidung hat weitreichende Konsequenzen für die B 16 im Norden der Stadt. Die Trassenführung steht fest, nur die Variante nicht. Und die kann durch das Wasserschutzgebiet führen oder nicht. Schon im Vorfeld der heutigen Sitzung gab es jede Menge Wirbel Unterschriftenlisten und Flyer wurden verteilt, Parteien haben sich positioniert, unzählige Lesebriefe wurden verfasst.
Und es wurde demonstriert. Die Kreisgruppe des Bund Naturschutz mit seiner Vorsitzenden Heidi Terpoorten machte am Samstagvormittag den Anfang. Nicht zufällig endete der Marsch vor dem Schloss. Dort fand eine Klausur des Höchstädter Stadtrates statt, um das Gremium, so formulierte es Gerrit Maneth, bestmöglich vor der heutigen Entscheidung vorzubereiten. Es waren viele Fachreferenten vor Ort, laut dem Bürgermeister habe der Bund Naturschutz die Einladung abgelehnt. Heidi Terpoorten sagte dazu: „Wir lassen uns nicht den Mund
(wir berichteten).
Goldberg sagte, dass andere Regionen in Bayern froh wären, solch ein Wasserreservoir vor Ort zu haben. Dies sei in der Zukunft notwendiger denn je. Johann Kaltenegger ergänzte, dass es den Verantwortlichen vollkommen egal sei, dass mit ihrer favorisierten Nordtrasse 60 Hektar bestes Ackerland vernichtet werde, die Bahntrasse im Gegensatz 50 Hektar Land weniger verbrauchen würde. Imker Thomas Hefele sagte, dass es so nicht weitergehen könne. „Die Gesellschaft, angeführt von der Politik, muss mit den Ressourcen einfach sparsamer umgehen und nicht einfach aus Interessengründen ein Wasserschutzgebiet aufgeben.“Mit dabei war auch Gernot Hartwig vom Landesverband des Bund Naturschutz. Für Realisierung der B16 Nord WSG mit der heutigen Entscheidung nicht verhindert werden solle. Wortwörtlich schreiben die Verantwortlichen: „Dies gelingt nur, wenn der Stadtrat von Höchstädt seinen Beschluss vom September 2016 zur Aufgabe der Eigenwasserversorgung bestätigt und nach dem Anschluss an die Bayerische Rieswasserversorgung einen Antrag auf Auflösung des Wasserschutzgebietes an das Landratsamt stellt.“
Weiter heißt es, dass die Gegner der Trasse für sich erkannt hätten, dass, wenn sie ihr Ziel „B16 Nord nie“erreichen wollen, der bestehende Beschluss für die Trasse geändert werden muss. Nur so habe dann ein geplanter Rechtsstreit Erfolg. Die BI schreibt in ihrer Pressemitteilung: „Die Umlandfraktion des Höchstädter Stadtrates hat den erforderlichen Antrag eingebracht, der nicht abgelehnt, sondern ververbieten.“ gleichzeitigen Vollbetrieb aller drei Gewinnungsgebiete angewiesen ist, um die erforderliche Trinkwasserbereitstellung zu gewährleisten. […] Das WSG Höchstädt ist aus wasserwirtschaftlicher Sicht von großer Bedeutung für die Versorgungssicherheit in der Region. Ein Verzicht auf diese Quartärwassergewinnung ist im Hinblick auf eine langfristige Versorgungssicherheit der Region Nordschwaben nicht möglich“. Deshalb wollen sich Umland-Stadträte weit für „Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit von Stadt und Stadtteilen“einsetzen, heißt es in der Pressemitteilung.