Da summt was in der Luft
Amazons Drohnen-Projekt nimmt Formen an. Bereits in wenigen Monaten sollen die Fluggeräte die ersten Pakete ausliefern
Las Vegas Im Alltag sind es ja oft die kleinen Dinge, deren Abwesenheit uns die größten Probleme bereitet. Zahnpasta zum Beispiel, Rasierer, jene Dinge, ohne deren Benutzung die meisten Menschen ungern in den Tag starten. Künftig könnten Probleme dieser Art allerdings flugs gelöst werden, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Amazon, der weltgrößte Online-Händler, will schon in wenigen Monaten die ersten Pakete aus der Luft zustellen, per Lieferdrohne.
Bei einer Tech-Konferenz in Las Vegas präsentierte der InternetRiese nun das elektronisch betriebene „Prime Air“-Flugobjekt. Ein Youtube-Video zeigt, wie die Drohne senkrecht aufsteigt und über grüne Felder fliegt und am Ende wieder sanft landet. Sie kann nach Angaben von Amazon wie ein Hubschrauber aufsteigen, aber auch horizontal wie ein Flugzeug fliegen. Das jetzt vorgestellte Fluggerät ist die mehrfach verbesserte Version eines Prototyps, den Amazon-Chef Jeff Bezos bereits vor rund fünf Jahren präsentiert hatte.
Die Lieferdrohne kann rund 24 Kilometer weit fliegen und bis zu 2,2 Kilogramm schwere Pakete zustellen. Von der Bestellung bis zur Lieferung sollen höchstens 30 Minuten vergehen. Das „Prime Air“-Projekt ist Teil der AmazonStrategie, bis 2030 die Hälfte aller Lieferungen klimaneutral zu versenden.
Der für diese Sparte zuständige Amazon-Manager Jeff Wilke betonte, der Konzern investiere viel Geld in künstliche Intelligenz, damit die Drohnen sich sicher an ihren Bestimmungsort navigieren und die Pakete ohne Probleme abliefern können. Die Fluggeräte könnten demnach Mobilfunkkabel, Menschen, Grundstücke und kleine Tiere erkennen und einen Zusammenstoß vermeiden.