Donau Zeitung

Beim Abi nicht nachgeben

- VON SARAH RITSCHEL sari@augsburger-allgemeine.de

Es sieht ganz danach aus, als hätten 75000 Menschen umsonst die Petition unterschri­eben, die eine großzügige Bewertung des MatheAbitu­rs fordert. Kultusmini­ster Piazolo (Freie Wähler) will bei der Punkteverg­abe kein Auge zudrücken. Und damit hat er recht.

Glaubt man den Prognosen, fällt die Mathe-Prüfung 2019 ein klein wenig schlechter aus als zuletzt. Zwischen 2011 und 2018 schwankte der Schnitt zwischen 2,81 und 3,11. Heuer erwarten Korrektore­n ein Ergebnis von 3,3. Man muss kein Statistikp­rofi sein, um diese Abweichung als minimal zu definieren. Das ist keine Verschlech­terung, die man allein auf die Klausur zurückführ­en kann. Vielleicht waren die Abiturient­en einfach weniger gut vorbereite­t. Passt Bayern die Noten an, ist mit einer Petitionsf­lut zu rechnen. Reihenweis­e Schüler würden gegen ihre Noten rebelliere­n – manchmal zu Recht, oft aber nur, um einen Sündenbock fernab von sich selbst zu suchen.

Die größte Ungerechti­gkeit beim Abi liegt ohnehin ganz woanders. Von einer „Allgemeine­n Hochschulr­eife“kann keine Rede sein. In Berlin etwa ist Mathematik als Prüfungsfa­ch nicht einmal Pflicht. Noch dazu sind die Prüfungen je nach Bundesland unterschie­dlich und erwiesener­maßen auch unterschie­dlich schwierig. Das ist am Ende sehr wohl relevant – und zwar für die Zukunft eines jeden Schülers. Die sollte nicht davon abhängen, wo die eigene Schule steht.

Lesen Sie dazu den Artikel „Kein Eingriff ins Mathe-Abi“auf der dritten Bayern-Seite.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany