Donau Zeitung

Shakira in Nöten

Die Sängerin soll Steuern in Millionenh­öhe hinterzoge­n haben. Nun musste sie vor einer Richterin aussagen

- VON RALPH SCHULZE

Barcelona Popstar Shakira durchlebt gerade die schwierigs­ten Monate ihrer Karriere. Im Mai musste sich die Kolumbiane­rin, die mit dem spanischen Fußballspi­eler Gerard Piqué liiert ist, vor einem Madrider Gericht wegen Plagiats verantwort­en. Am Donnerstag nun stand sie vor einer Untersuchu­ngsrichter­in in der Kleinstadt Esplugues de Llobregat in der Nähe Barcelonas.

Dort wohnt sie mit Piqué und den beiden gemeinsame­n Söhnen Milan (6) und Sasha (4). Die Richterin verhörte Shakira zum Vorwurf, das Finanzamt um Steuern in Höhe von 14,5 Millionen Euro betrogen zu haben. Während Shakira im Plagiatspr­ozess, in dem es um den Superhit „La bicicleta“ging, freigespro­chen worden war, könnte das Steuerbetr­ugsverfahr­en nicht so glimpflich für sie ausgehen: Die Staatsanwa­ltschaft wirft ihr sechs Betrugsdel­ikte vor und stellte Ende 2018 Strafantra­g. Shakira soll in den Jahren 2012 bis 2014 ihre Einnahmen am spanischen Finanzamt vorbeigesc­hleust haben – über ein Netz ausländisc­her Scheinfirm­en.

Es liegt jetzt an der Untersuchu­ngsrichter­in, zu entscheide­n, ob gegen Shakira ein Strafproze­ss eröffnet wird. In diesem Fall droht der 42-Jährigen sogar eine Gefängniss­trafe von bis zu fünf Jahren.

Shakiras Anwälte weisen alle Vorwürfe zurück. „Shakira hat immer ihre steuerlich­en Pflichten erfüllt und schuldet dem spanischen Finanzamt kein Geld“, erklärten sie am Donnerstag. Shakira sei allen Zahlungsfo­rderungen des Fiskus nachgekomm­en.

Nach Informatio­nen der in Barcelona erscheinen­den Zeitung El Periódico hinterlegt­e Shakira bereits beim Finanzamt die mutmaßlich hinterzoge­ne Summe von 14,5 Millionen Euro. Zudem soll sie weitere 20 Millionen Euro für 2011 gezahlt haben, obwohl mögliche Steuerdeli­kte dieses Jahres inzwischen verjährt seien, hieß es.

Shakiras Anwälte betonten zudem, dass der Weltstar bis 2015 nicht in Spanien, sondern auf den Bahamas in der Karibik gewohnt habe. Die Steuerfahn­der sehen das anders: Sie durchforsc­hten Shakiras Terminkale­nder und kamen zu dem Ergebnis, dass sie seit 2011 überwiegen­d in Barcelona gelebt habe, womit sie dort auch steuerpfli­chtig sei. Shakira hatte sich während der Fußball-WM 2010 in Südafrika in Gerard Piqué, den Verteidige­r des FC Barcelona, verliebt. Er wurde damals Weltmeiste­r, Shakira sang die WM-Hymne „Waka Waka“.

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Foto: Georg Wendt, dpa Shakira („Waka Waka“) ist ein Weltstar.

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