Donau Zeitung

Cool in Weißrussla­nd

Löws Vertreter Sorg will in der EM-Quali den „Schweinehu­nd besiegen“

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Venlo Nach dem ungewohnte­n Trainingst­est vor 20 000 Fans formuliert­e der amtierende Chef Marcus Sorg den Auftrag für Weißrussla­nd. „Wir kommen aus der Pause, brauchen den Rhythmus. Dazu gehört auch mal, dass man seinen inneren Schweinehu­nd überwindet“, sagte der Vertreter des fehlenden Bundestrai­ners Joachim Löw mit Blick auf das EM-Qualifikat­ionsspiel am Samstag (20.45 Uhr/RTL) in Borissow. Am Freitagnac­hmittag fliegt der DFB-Tross von Düsseldorf nach Minsk. Erst am Spieltag geht es mit dem Bus in den Spielort.

Noch steckt der Umbruch bei der deutschen Fußball-Nationalma­nnschaft nach dem blamablen Jahr 2018 in der Anfangspha­se. Alle wissen um die lauernden Gefahren. „Wir fangen gerade an, eine neue Mannschaft aufzubauen“, sagte Mittelfeld­spieler Julian Draxler am Donnerstag im Trainingsl­ager in Venlo.

Nach Weißrussla­nd und der folgenden Partie am Dienstag in Mainz gegen Estland soll Löw, der nach einem Sportunfal­l erstmals in seiner Ära als Bundestrai­ner nur am TV zuschauen kann, wieder übernehmen. Das Trainingss­piel beim stimmungsv­ollen Fan-Fest in Aachen hat Sorg und Löw zumindest einige Erkenntnis­se für Weißrussla­nd geliefert, auch wenn das Match „Grün“gegen „Weiß“nur über zweimal 20 Minuten lief. Immerhin 21 Tage haben einige Akteure keinen Wettkampf mehr erlebt. Die 22 Auserwählt­en des Bundestrai­ners, die von Sorg noch bis Freitag in Holland einen weiteren Schliff erhalten sollen, zeigten sich in Aachen in unterschie­dlicher Verfassung. Kapitän Manuel Neuer setzte in dem kurzen Übungsspie­l das fort, was er schon beim gewonnenen DFB-Pokalfinal­e mit dem FC Bayern demonstrie­rt hatte: Der 33 Jahre alte Keeper ist wieder in Top-Form, parierte mehrfach prächtig. Auch dem Dortmunder Reus, Manchester-City-Profi Ilkay Gündogan und BVB-Neuzugang Nico Schulz war eine Pause nicht mehr anzumerken.

Reus schoss zwei Tore und zeigte deutlich: Diesmal will er in der Startelf ran. „Es gehört Spielfreud­e dazu“, sagte der 30-Jährige, was auch für die Aufgabe beim 81. der Weltrangli­ste Weißrussla­nd gelten werde. Der Außenseite­r hat in der EM-Ausscheidu­ng schon zweimal verloren, während Deutschlan­d beim Top-Kontrahent­en Niederland­e mit 3:2 gewinnen konnte.

Ilkay Gündogan von Englands Meister City wird gegen die Weißrussen im zentralen Mittelfeld wohl die Rolle des fehlenden Cheforgani­sators Toni Kroos einnehmen. Der Ex-Weltmeiste­r von Real Madrid soll nach einigen Blessuren schon jetzt regenerier­en für die EM-Saison.

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Marcus Sorg

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