Donau Zeitung

Giulia träumt vom Titel

Die 19-Jährige tritt ab heute bei der Fußball-WM der Frauen für Deutschlan­d an. Hier erzählt sie, wie sie so weit gekommen ist und wie sie sich als Mädchen durchgeset­zt hat

- VON PHILIPP BRANDSTÄDT­ER

Die Fußballeri­n Giulia Gwinn ist schnell und torgefährl­ich. Sie kann in der Abwehr und im Mittelfeld spielen. In der nächsten Saison trägt sie das Trikot des FC Bayern München. Vorher tritt sie aber mit Deutschlan­d bei der Weltmeiste­rschaft an – als eine der Jüngsten der Mannschaft. Capito erzählte sie, wie sie mit dem Fußball angefangen hat und wie es dann weiterging.

Wann hast du gewusst, dass dein Herz für den Fußball schlägt? Giulia Gwinn: Das ging schon früh los. Ich habe immer mit meinen beiden älteren Brüdern Fußball gespielt. Gleich neben unserem Haus hatten wir einen Bolzplatz, da konnte ich üben. Mit acht Jahren habe ich dann im Verein gespielt.

War es schwer für dich, dich dort durchzuset­zen?

Giulia Gwinn: Ich habe als einziges Mädchen in einer Jungenmann­schaft gespielt. Dort bin ich aber sofort super aufgenomme­n worden. Ab und zu haben Jungen der gegnerisch­en Mannschaft mal ein paar Scherze über Mädchen gemacht. Das hat sich mit den ersten Gegentoren dann schnell gelegt.

Wie bist du dann Profi geworden? Giulia Gwinn: Ich war 13 Jahre, als die Profiverei­ne auf mich aufmerksam wurden. Da durfte ich schon für die U15-Nationalma­nnschaft auflaufen. Kurz darauf habe ich für den SC Freiburg in der Bundesliga gespielt. Und in der nächsten Saison geht es für mich beim FC Bayern München weiter.

Das klingt nach einer steilen Karriere. Hast du manchmal Angst davor, dass dir das zu schnell geht? Giulia Gwinn: Eigentlich nicht.

Es war klar, dass das der nächste Schritt für mich sein würde: mit den Bayern um die Meistersch­aft spielen und in der Champions League mitmischen. In München bin ich ganz toll aufgenomme­n worden. Dort trainiert uns mit Jens Scheuer nun auch mein alter Trainer aus Freiburg. Der kennt mich sehr gut. Den größten Druck mache ich mir also höchstens selbst.

In welcher Rolle siehst du dich in der Nationalma­nnschaft?

Giulia Gwinn: Ich bin eine der Jüngsten, aber das bin ich gewohnt. Ich kann viel von den erfahrenen Spielerinn­en lernen, lasse mir immer wieder Tipps geben. Ich versuche, möglichst viel Spielzeit zu sammeln und will dann mehr Verantwort­ung in der Mannschaft übernehmen.

Für euch geht es nun nach Frankreich zur Weltmeiste­rschaft. Was wünschst du dir?

Giulia Gwinn: Erst einmal müssen wir die drei Spiele in der Gruppe überstehen. Das Spiel gegen Spanien wird sicherlich schwierig. Aber natürlich träume ich davon, möglichst weit zu kommen und um den Titel mitzuspiel­en.

OInfo Die Fußball-Weltmeiste­rschaft der Frauen findet vom 7. Juni bis 7. Juli in Frankreich statt. Das deutsche Nationalte­am trifft in Gruppe B auf China (8. Juni), Spanien (12. Juni) und Südafrika (17. Juni).

 ?? Foto: Sven Hoppe/ dpa ?? Nationalsp­ielerin Giulia Gwinn hat schon früh mit dem Fußball angefangen.
Foto: Sven Hoppe/ dpa Nationalsp­ielerin Giulia Gwinn hat schon früh mit dem Fußball angefangen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany