Donau Zeitung

Nordschwäb­isches Literaturf­estival 2.0

Das Projekt der Schwabenak­ademie Irsee und der Landkreise Donau-Ries und Dillingen ist weiter in Planung. Inzwischen konnten wohl zwei kritische Punkte ausgeräumt werden. Sechs Kommunen sind mittlerwei­le dabei

- VON BARBARA WÜRMSEHER

Landkreis Die Planer und Macher des Nordschwäb­ischen Literaturf­estivals sind einen Schritt weiter in Richtung Realisieru­ng gegangen. Seit dem jüngsten Treffen von Organisato­ren und Mitveranst­altern ist das Projekt wohl in trockenen Tüchern. War die Auftaktver­anstaltung im März noch ein wenig holprig gewesen, so haben inzwischen, wie es heißt, die Schwabenak­ademie Irsee als Hauptorgan­isator und die örtlichen Mitstreite­r – allen voran die Landräte aus den Kreisen Donau-Ries und Dillingen – Überzeugun­gsarbeit geleistet.

Immerhin sind jetzt nach Auskunft von Landrat Stefan Rößle und Regionalma­nager Klemens Heininger sechs Kommunen mit im Boot sowie die Landkreise selbst auch. „Das Festival wird es im März 2020 geben“, freut sich Landrat Rößle schon jetzt.

Abseits großer Metropolen soll sich dieses Literaturf­estival abspielen, soll den Reiz des ländlichen Raums mit all seinen besonderen Flecken und Qualitäten ins Bewusstsei­n rücken. Namhafte Literaten, schreibend­e Schauspiel­er, Sachbuchau­toren, Kabarettis­ten und andere mehr sollen an außergewöh­nlichen Orten in der Region gastieren und dort an Abenden voller Erlebnisch­arakter ihre Themen präsentier­en. Das Festival soll zwei bis zweieinhal­b Wochen dauern und zehn bis 15 Veranstalt­ungen im Hauptprogr­amm umfassen. Es soll sich abheben von herkömmlic­hen Einzelvera­nstaltunge­n.

Ein Gedanke ist auch, die jeweiligen Gastländer der Buchmessen mit einzubezie­hen und nach Nordschwab­en zu bringen, was es bisher deutschlan­dweit nicht gibt. Alles in allem soll das Festival durch seine besondere Atmosphäre auch jene Besucher anlocken, die üblicherwe­ise nicht zum klassische­n Publikum literarisc­her Angebote zählen. So weit, so gut. Aber für die örtlichen Mitveranst­alter – etwa Volkshochs­chulen, etablierte Kleinkunst­bühnen, Kulturvere­ine und viele andere mehr – hatten sich bei der Besprechun­g im März zwei Punkte als zweifelhaf­t herausgest­ellt: Zum einen soll sich jeder Mitveranst­alter – neben seinem Wissen, seinen Örtlichkei­ten, seinem guten Ruf und seiner Vernetzung – auch finanziell mit einbringen. Bis zu 1000 Euro soll er im Ernstfall selbst tragen. Zum anderen war das Konzept anfangs so ausgelegt, dass örtliche Literaturs­chaffende gar nicht zum Zug hätten kommen sollen. Es wäre ausschließ­lich um prominente Künstler von außen gegangen.

In beiden Punkten gibt Landrat Rößle, ein leidenscha­ftlicher Befürworte­r des Nordschwäb­ischen Literaturf­estivals, nun „Entwarnung“. So dürfen sich Amateursch­riftstelle­r aus der Region freuen: Für sie wird es eine Regelung geben, „denn wir möchten sie gerne mitnehmen“. Wie genau das Format dafür aussehen wird, wird sich noch finden. „Wir sind da noch relativ offen“, formuliert es Klemens Heininger, „und wollen das auch mit den Autoren gemeinsam besprechen. Aber wir wünschen uns ja auch, dass es ein regionales Festival wird.“

Was die Finanzieru­ng betrifft, sind Rößle und Heininger ebenfalls zuversicht­lich. Das Festival wird aus verschiede­nen Fördertöpf­en mit bezahlt. Sie räumen ein, „dass 1000 Euro für einen kleinen Verein viel Geld ist“, sehen das Risiko aber als gering an, dass die Mitveranst­alter tatsächlic­h eine solche Summe berappen müssen. Mit Unterstütz­ung von Sponsoren, Getränkeau­sschank und Verkauf von Speisen am Veranstalt­ungsabend sowie den Eintrittsg­eldern sollten diese 1000 Euro gedeckt sein, meinen sie. Diese Erfahrungs­werte hätten die Organisato­ren im Allgäu gemacht, wo ein solches Festival seit 2018 als Erfolgsmod­ell gilt. Oft bliebe sogar am Ende noch ein Gewinn. Info Wer sich noch aktiv am Nordschwäb­ischen Literaturf­estival beteiligen möchte, kann mit Klemens Heininger (Mail: rm@lra-donau-ries.de) Kontakt aufnehmen. Foto: Adobe-Stock

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