Donau Zeitung

Bischofsam­t statt Ruhestand

Viktor Josef Dammertz feiert 90. Geburtstag

- VON ALOIS KNOLLER

St. Ottilien Er hatte sich schon auf seinen Ruhestand gefreut, als ihn an Weihnachte­n 1993 Papst Johannes Paul II. im Alter von 66 Jahren zum Bischof von Augsburg ernannte. Elf Jahre füllte der Ordensmann Viktor Josef Dammertz dieses kräftezehr­ende Amt aus. Mit seiner ausgleiche­nden Art gelang es ihm, die in Richtungsk­ämpfen aufgewühlt­e Diözese nachhaltig zu beruhigen. Vor allem lag ihm, dem Benediktin­er, an einer geistliche­n Vertiefung seiner Gläubigen und er rief ein „Jahr der Berufung“aus. An diesem Samstag feiert Dammertz in seiner Abtei St. Ottilien (Kreis Landsberg) geistig frisch, doch körperlich gebrechlic­h seinen 90. Geburtstag.

Er kam einst vom Niederrhei­n nach Bayern und eroberte hier die Herzen durch Frohsinn und Humor. Typisch benediktin­isch mühte er sich, zunächst immer alle zu hören, ehe er eine Entscheidu­ng fällte. Dammertz hatte 1954 bei den Missionsbe­nediktiner­n in St. Ottilien die Ordensgelü­bde abgelegt. Im Orden durchlief er eine steile Karriere, er wurde 1975 zum Erzabt in St. Ottilien gewählt und 1977 zum Abtprimas der Benediktin­er weltweit. Als ihr oberster Repräsenta­nt durchreist­e er 15 Jahre lang die Welt und besuchte die Niederlass­ungen.

Nach seiner Zeit als Bischof von Augsburg verbrachte er seinen Ruhestand zunächst als Hausgeistl­icher der Benediktin­erinnen von St. Alban in Dießen am Ammersee. Später kehrte er in sein Kloster zurück.

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Viktor Josef Dammertz

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