Sympathien für SPD-Doppelspitze
Aber die kommissarische Vorsitzende Dreyer bremst noch
Berlin Gut eine Woche nach dem überraschenden Rücktritt von Parteichefin Andrea Nahles wächst in der krisengeschüttelten SPD der Wunsch, alle Mitglieder bei der Auswahl der künftigen Parteispitze mitreden zu lassen. Auch für eine Doppelspitze mit zwei Parteichefs wie bei den Grünen gibt es Sympathien, ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur in den Landesverbänden. Bayerns SPD-Chefin Natascha Kohnen sagte: „Ich habe große Sympathien für eine Doppelspitze, also einen Mann und eine Frau, die aus verschiedenen Regionen kommen.“
Allerdings meldeten sich über Pfingsten auch Skeptiker eines Spitzenduos zu Wort, darunter Malu Dreyer, eine der drei kommissarischen Vorsitzenden. Sie hat ebenso wie ihre Kollegen Manuela Schwesig und Thorsten Schäfer-Gümbel bereits ausgeschlossen, die NahlesNachfolge antreten zu wollen. Der SPD-Vorstand will sich noch knapp zwei Wochen Zeit lassen, bis er das Verfahren zur Wahl der neuen Spitze festlegt.
Für die SPD geht es dabei auch um ein neues Profil. Sachsens SPDLandeschef Martin Dulig hat bereits gefordert, die Bezeichnung „Volkspartei“abzulegen. Auf Politik geht Bernhard Junginger der Frage nach, ob die erfolgreichen dänischen Sozialdemokraten ein Vorbild für die SPD sein könnten.