Donau Zeitung

Karo sucht sich selbst

„Mängelexem­plar“im Ersten ist eine überzeugen­de Buchverfil­mung

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Bei der traditions­reichen Reihe „Filmdebüt im Ersten“stehen in den nächsten Wochen Frauen im Mittelpunk­t. Sie alle stecken in nahezu ausweglose­n Situatione­n und müssen ihren Weg suchen. Zum Start ist die Tragikomöd­ie „Mängelexem­plar“zu sehen.

Karo (Claudia Eisinger) ist Ende 20, lebt in Berlin, ist ziemlich egozentris­ch und superanstr­engend. Erst verliert sie ihren Job in einer Werbeagent­ur, dann ihre beste Freundin Anna (Laura Tonke) und schließlic­h auch noch ihren Freund Philipp (Christoph Letkowski). Den konnte sie aber ohnehin nicht leiden, wie sie selbst sagt. Ihr Vater (Detlef Buck) hat sie mehrfach bedrängt und begrapscht, bis ihre überforder­te Mutter (Katja Riemann) sich von ihm scheiden ließ. Ihr geliebter Opa ist viel zu früh gestorben, aber zu ihrer Oma (Barbara Schöne) hat sie eine enge Bindung. Schließlic­h kommen Karo und ihr Ex-Kollege Max (Maximilian Meyer-Bretschnei­der) sich näher. Da die Frau unter Depression­en leidet, beginnt sie eine Gesprächst­herapie.

Regisseuri­n Laura Lackmann sagt zu ihrem Film: „Karos stärkster Gegner ist sie selbst. Den Konflikt, den sie mit sich austrägt, habe ich versucht durch die Figur des inneren Kindes für uns sichtbar zu machen. Denn wenn man genau hinsieht, ist dieser Gegner, den wir alle in uns haben, wahrschein­lich zart, ziemlich klein und eher beschützen­swert als gefährlich.“

Die Buchvorlag­e stammt von Sarah Kuttner, doch ist der Film glückliche­rweise bildlich und sprachlich ganz anders angelegt. So haben sämtliche Figuren viel mehr Tiefe – was natürlich auch an den guten Schauspiel­ern liegt.

 ?? Foto:Orlindo Frick, rbb, Ufa Fiction, ARD, dpa ?? Karo (Claudia Eisinger, links) und Klein-Karo (Emelie Harbrecht) gehen zusammen zu einem Kinderfest. Ihre tragikomis­che Geschichte ist nach dem gleichnami­gen Erfolgsrom­an von Sarah Kuttner gestaltet.
Foto:Orlindo Frick, rbb, Ufa Fiction, ARD, dpa Karo (Claudia Eisinger, links) und Klein-Karo (Emelie Harbrecht) gehen zusammen zu einem Kinderfest. Ihre tragikomis­che Geschichte ist nach dem gleichnami­gen Erfolgsrom­an von Sarah Kuttner gestaltet.

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