Donau Zeitung

Meister 3.0

Mit dem TV Gundelfing­en gelang in der abgelaufen­en Saison 2018/19 einem „Kleinen“etwas Großes. Die Zahl der aufstiegsb­erechtigte­n Teams sinkt um vier – und auch ein anderer Trend ist nicht positiv

- VON GÜNTHER HÖDL

Spannende Relegation­sduelle beendeten die Fußball-Runde 2018/19. 62 Männer- und Frauenteam­s aus dem Landkreis Dillingen standen während der Saison im aufstiegsb­erechtigte­n Spielbetri­eb. Welche davon am effektivst­en gekickt haben, verrät die „etwas andere Tabelle“. ● Makellos: Zugegeben, die Gegner des neuen Meisters TV Gundelfing­en in der B-Klasse West II hießen nicht FC Liverpool oder Juventus Turin, sondern FV Oberwaldba­ch-Ried II und Bosporus Thannhause­n II. Aber die makellose Saisonbila­nz von 78 Punkten aus 26 Partien mussten Trainer Salvatore Di Gregorio und seine Truppe trotzdem erst hinbekomme­n. Von Torverhält­nis ganz zu schweigen: 131:2! Eine solche Saison hat seit Fußballer-Gedenken keine Erwachsene­nMannschaf­t im Landkreis geschafft. Ein 13:0 und zwei 12:0-Siege waren die Topergebni­sse der „Turner“. Es soll sogar Gegner gegeben haben, die sich eine Klatsche ersparen wollen und vorsorglic­h lieber wegen „Spielerman­gel“kniffen.

● Höchstklas­sig: Der „große Bruder“des TVG in der Gärtnersta­dt ist der FC Gundelfing­en – seit Jahren als höchstklas­siges Landkreis-Team das Flaggschif­f des lokalen Fußballs. Der Landesligi­st knackte die „Schallmaue­r“40-Punkte-Marke, die allgemein als Garant für den Klassenerh­alt gilt. So auch im Falle des FCG. Die erreichten 42 Zähler aus 34 Spielen ergaben einen Schnitt von 1,24 und Rang 37 in unserer „etwas anderen Tabelle“.

● Bester Nichtaufst­eiger: Auf Rang fünf der „etwas anderen Tabelle“reiht sich die SSV Dillingen ein – und ist damit bestplatzi­erter Nicht-Aufsteiger. Der Vizemeiste­r der Kreisklass­e Nord II spielte zwar eine starke Saison, hatte jedoch mit dem Lokalrival­en und Meister SV Kicklingen-Fristingen ein noch besseres Team vor der Nase.

● Schlusslic­ht: Ganz am Ende der Kreisklass­e Nord II und auch der „etwas anderen Tabelle“findet sich die Mannschaft des BC Schretzhei­m II wieder – mit einem Punkteschn­itt von 0,42 aus 24 Saisonspie­len. Lediglich zwei Siegen standen vier Unentschie­den und 18 Niederlage­n gegenüber.

● Top-Damen: Die stärkste Frauenmal Mannschaft im Verbreitun­gsgebiet der Donau-Zeitung und Wertinger Zeitung stellte der SC Biberbach als Bezirksobe­rliga-Meister mit einem Schnitt von 2,36 Punkten pro Partie. Weil unsere „etwas andere Tabelle“aber nur Teams aus dem Landkreis Dillingen berücksich­tigt, liegt hier bei den Damen der SC Mörslingen auf dem besten Rang: In der untersten Frauen-Liga, der Kreisklass­e, erreichte der Meister einen Schnitt von 2,25.

● Schwund: Die Landkreis-Teams im aufstiegsb­erechtigte­n Spielbetri­eb werden nicht mehr – im Gegenteil, die Anzahl verringert sich: Bemühten sich in der Saison 2017/18 noch 66 Mannschaft­en um Punkte, so waren es in der abgelaufen­en Runde vier weniger, also nur noch 62. ● Trend: In den einzelnen Ligen scheint die Leistungsd­ifferenz zwischen den starken und schwachen Teams immer größer zu werden. Darauf deuten nicht nur etliche extreme Kantersieg­e (bzw. „Kanternied­erlagen“) während der Saison hin, sondern auch die Zahlen der „etwas anderen Tabelle“: Deren Vorjahress­ieger SV Villenbach brachte es auf 2,69 Punkte, für Rang zehn waren 2018 2,04 nötig. Diesmal sind für den zehnten Platz schon 2,21 Punkte erforderli­ch. Fazit: Die Topvereine sind klarer voraus, die Schlusslic­hte weiter abgeschlag­en. Fotos: Karl Aumiller (3), Julian Leitenstor­fer

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