Noch ein weiter Weg
Homosexualität ist keine Krankheit und deshalb bedarf sie auch keiner Heilung. Ein Verbot der sogenannten Konversionstherapie ist deshalb richtig. Pseudowissenschaftliche oder religiös aufgeladene Prozeduren können Menschen, die sich zum gleichen Geschlecht hingezogen fühlen, sogar ernsthaft Schaden zufügen. Gesetze allein aber können das gesellschaftliche Klima, das Homosexuellenfeindlichkeit hervorbringt, nicht ändern.
Die rechtliche Gleichstellung Homosexueller mag erreicht sein, auf einem anderen Blatt steht die Akzeptanz gleichgeschlechtlicher Beziehungen in manchen Teilen der Gesellschaft. Schon auf dem Schulhof
wird „schwul“als Schimpfwort gebraucht. Homosexuelle Paare sind in der Öffentlichkeit Anfeindungen oder gar Angriffen ausgesetzt. In Teilen der Popkultur wie der Rap-Musik sind schwulenfeindliche Inhalte weitverbreitet. Und viele Religionsgemeinschaften verdammen Homosexualität auch heute noch als Sünde.
Bis Homosexuelle nicht nur auf dem Papier, sondern auch im Alltag gleichgestellt sind, ist es noch ein weiter Weg. Doch es gibt Hoffnung. Zum Beispiel den offen homosexuell lebenden Minister Jens Spahn. Der nicht durch seine sexuelle Orientierung von sich reden macht, sondern durch gute Ideen.
Wie dem geplanten Verbot der hanebüchenen Konversionstherapien.