Donau Zeitung

Wie nah ist die CIA an Kim dran?

2017 ermordeter Halbbruder soll Informant gewesen sein

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Seoul Südkoreas Geheimdien­st hat zurückhalt­end auf einen Zeitungsbe­richt reagiert, dem zufolge der 2017 ermordete Halbbruder des nordkorean­ischen Machthaber­s Kim Jong Un zu Lebzeiten ein CIAInforma­nt war. Seine Behörde könne nicht bestätigen, „ob wir Informatio­nen darüber haben“, sagte ein Sprecher des nationalen Aufklärung­sdienstes (NIS) in Seoul am Dienstag auf Anfrage.

Das Wall Street Journal berichtete, Kim Jong Uns Halbbruder Kim Jong Nam habe sich mehrmals mit Agenten des US-Geheimdien­stes getroffen. „Es gab eine Verbindung“, schrieb die Zeitung unter Berufung auf eine Person, die mit der Angelegenh­eit vertraut sei. Das zeige, wie weit die CIA gegangen sei, um an Informatio­nen über das abgeschott­ete Land heranzukom­men. Spekulatio­nen über eine Verbindung der CIA zu Kim Jong Nam, der im Februar 2017 auf dem Flughafen von Kuala Lumpur einem Giftanschl­ag zum Opfer fiel, gibt es schon seit längerem. Das Wall Street Journal schränkte ein, Details zur Beziehung der CIA zu Kim blieben unklar. Der Tod Kims, 45, der viele Jahre außerhalb seiner Heimat gelebt hatte, hatte weltweit Schlagzeil­en gemacht. Alles deutete darauf hin, dass Nordkoreas Geheimdien­st hinter dem Attentat steckte.

Experten hielten es für möglich, dass Kim Jong Un den Halbbruder immer noch als Rivalen angesehen habe. Eine Vietnamesi­n hatte Kim Jong Nam zusammen mit einer Indonesier­in auf dem Flughafen getötet. Beide Frauen gaben an, sie hätten gedacht, dass sie für einen Fernsehsch­erz einem fremden Mann Babyöl ins Gesicht drücken sollten. Tatsächlic­h handelte es sich um Nervengift. Als einzige verurteilt­e Attentäter­in wurde die Vietnamesi­n, die der vorsätzlic­hen Körperverl­etzung für schuldig befunden worden war, im Mai diesen Jahres aus der Haft entlassen.

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Kim Jong Un

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