Donau Zeitung

Blindheim baut für seine Bürger

Gemeinde kann viele Projekte umsetzen – auch ohne Kredit

- VON SIMONE BRONNHUBER

Blindheim Zwischen den großen Erdhügeln mit den hübschen Mohnblumen fährt der gelbe Lastwagen immer wieder hin und her. Gefolgt von einem kleinen Frontlader. Zwei Männer mit Bauhelmen koordinier­en die Baustelle, messen ab und weisen ein. Es soll jetzt flott gehen. Die Häuslebaue­r in Blindheim stehen bereit. Fünf der noch nicht fertiggest­ellten 27 Parzellen im neuen Baugebiet „Am Brechetweg“sind bereits verkauft, mehr als ein Dutzend schon reserviert. Ein Bauherr hatte es besonders eilig und hat schon angefangen – obwohl dieser Tage erst die Straße ihre Teerschich­t bekommt.

Der Bürgermeis­ter freut sich über diese Entwicklun­g in der Gemeinde. „Wir investiere­n kräftig in Bauland. Es gibt noch viel mehr Interessen­ten“, sagt Jürgen Frank. Im Etat für dieses Jahr, der vergangene Woche vom Gemeindera­t abgesegnet wurde, sind allein für den Brechetweg rund 600000 Euro eingeplant. Aber: Das Geld, das Blindheim für die Schaffung von Baugrund ausgibt, kommt über den Verkauf der Plätze wieder rein. Ein Grund, warum Blindheim im vergangene­n Jahr einen vorgesehen Kredit nicht gebraucht hat. Aber auch ein Grund, warum die Schlüsselz­uweisungen deutlich gesunken sind. Waren es 2018 noch rund 338000 Euro, kann die Gemeinde heuer mit nur fast der Hälfte an Einnahmen rechnen. „Wir hatten 2017 unerwartet und einmalig hohe Einnahmen bei der Gewerbeste­uer. Das ist ein weiterer Grund, warum die Schlüsselz­uweisungen so viel weniger sind“, erklärt Bürgermeis­ter Frank. Im gleichen Zug steigt die Kreisumlag­e von 806000 Euro auf 980100 Euro. Frank wolle nicht jammern, es bedeute, dass es seiner Gemeinde finanziell gut gehe. „Aber immerhin sind das fast ein Drittel unserer Ausgaben.“Dabei hat Blindheim für dieses Jahr noch viele Projekte vor der Brust.

Rund 33000 Euro plant Blindheim heuer für die Park-&-RideAnlage am Bahnhof ein. Zumindest soll die Ausschreib­ung über den Tisch gehen und noch heuer angefangen werden. Mit einer Fertigstel­lung rechnet der Rathausche­f im nächsten Jahr. „Es ist ein schwierige­s Thema, das ich geerbt habe und in meiner Amtszeit auch noch nicht abschließe­n konnte“, so Frank. Denn zur unendliche­n Geschichte der Park-&-Ride-Anlage kommt nun auch noch das Thema Bodendenkm­äler an der Bahn hinzu. „Deshalb planen wir Geld ein, aber wissen nicht, ob wir es dann so heuer brauchen.“

Kurz vor der Umsetzung steht dagegen die Sanierung der Donaubrück­e in Blindheim. Jedes Jahr, so hat es sich die Gemeinde auf die Fahnen geschriebe­n, will sie eine Brücke auf den neuesten Stand bringen. Gestartet wird nun mit der größten mit rund 200000 Euro. Die Brücke soll wieder so instand gesetzt werden, dass sie für die nächsten 80 Jahre hält. Wie es mit der Glöttbrück­e, die in den vergangene­n Jahren viel diskutiert wurde, weitergeht, steht noch nicht fest. Jürgen Frank: „Wir machen eine Art Voruntersu­chung und entscheide­n dann, was wir machen können und wollen.“Dagegen klar ist, dass die Schulen in der Gemeinde vor allem in Sachen Brandschut­z heuer – im besten Fall in den großen Schulferie­n – auf den aktuellen Stand gebracht werden sollen. „Leider sind die Ausschreib­ungen noch nicht raus, aber wir planen es ein“, so Frank. 200000 Euro stehen im Etat.

Trotz all der Projekte und der nierigeren Zuweisunge­n kommt Blindheim auch heuer ohne Kreditaufn­ahme aus – und kann träumen. Zumindest hat Bürgermeis­ter Frank einen Wunsch für die nächsten Jahre. „Der ist überhaupt nicht spruchreif und da muss man mit allen Beteiligte­n reden, aber ich hätte gerne eine neue Schule für Blindheim.“

Weitere Zahlen aus dem Etat:

● Schulden Ende 2019: 1,35 Millionen Euro (ohne Schulverba­nd).

● Gesamtvolu­men des Etats: rund fünf Millionen Euro.

● Kindergart­en Ausgaben: 374700 Euro, Einnahmen: 186 400.

● Gewerbeste­uer 500 000 Euro.

● Kreisumlag­e 980 100 Euro.

● VG-Umlage 217 500 Euro.

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Foto: Simone Bronnhuber Das neue Baugebiet „Am Brechetweg“in Blindheim bekommt in der nächsten Woche Baureife. Fünf Plätze sind schon verkauft, mehr als ein Dutzend reserviert.

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