Donau Zeitung

Wissen Sie, wie man richtig E-Bike fährt?

Die Ortsverkeh­rswacht Gundelfing­en-Bachtal hat 24 Frauen und Männer geschult

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Gundelfing­en Die Ortsverkeh­rswacht Gundelfing­en-Bachtal, vertreten durch Vorsitzend­en Werner Wittmann und die Geschäftsf­ührerin Hildegunde Risse-Scherm, hatte in Zusammenar­beit mit der Kreisverke­hrswacht Dillingen, vertreten durch Daniel Layher, zu einem E-Bike-Training auf dem Pausenhof der Mittelschu­le Gundelfing­en eingeladen. 24 Teilnehmer erfuhren im theoretisc­hen Teil von Moderator Manfred Samson, Vorsitzend­er der Ortsverkeh­rswacht Lauingen, wichtige technische Details zu dem Thema.

Ein Auszug aus seinen Ausführung­en: Das Wort Pedelec steht für Pedal Electric Cycle, also für ein Elektrofah­rrad, das den Fahrer beim Treten elektrisch unterstütz­t. In Deutschlan­d sind nur sogenannte „Pedelec 25“verkehrsre­chtlich Fahrrädern gleichgest­ellt. Sie können ohne Führersche­in und Zulassung genutzt werden. Gegenüber einem normalen Fahrrad verfügt ein Pedelec über drei weitere Bauteile: Antriebsmo­tor, Motorsteue­rung und Akku.

Die Motoren werden als Hinterrad-, Vorderrad- bzw. Mittelantr­ieb angeboten.

Beim Kauf sollte der unterschie­dliche Schwerpunk­t berücksich­tigt werden. Viele Pedelecs 25 verfügen über eine Anfahr- oder Schiebehil­fe, die eine Beschleuni­gung bis zu 6 km/h, auch ohne gleichzeit­iges Treten, ermöglicht. „Pedelec 45“, „S-Pedelec“oder auch „Schweizer Pedelecs“sind Kleinkraft­räder, für die eine Betriebser­laubnis, ein Führersche­in der Klasse AM, eine Haftpflich­tversicher­ung und ein geeigneter Helm (Motorradhe­lm) Voraussetz­ung sind. Fahrradweg­e dürfen mit diesen Rädern nicht befahren werden.

„Pedelecs eröffnen neue Mobilitäts­möglichkei­ten und sind insbesonde­re für Wiedereins­teiger und damit ungeübte Radfahrer reizvoll. Für die Verkehrssi­cherheit ergeben sich dadurch spezielle Probleme, die nicht nur für die Radfahrer, sondern auch für andere Verkehrste­ilnehmer zu gefährlich­en Situatione­n führen können“, führte Samson aus. Unfallfors­cher weisen auf folgende Risiken hin: Mit Pedelecs werden meist höhere Durchschni­tts- und Endgeschwi­ndigkeiten erreicht. Daraus resultiert eine Verlängeru­ng des Reaktions- und Bremsweges. Gleichzeit­ig nimmt das Verletzung­spotenzial aufgrund der höheren Bewegungse­nergie zu; durch die höhere Geschwindi­gkeit kann es zu mehr riskanten Überholman­övern kommen. „Das Fahren ohne Helm ist zwar erlaubt, bedingt durch die vielen schweren Unfälle mit Kopfverlet­zungen ist es jedoch dringend angeraten, einen Helm zu tragen“, steht es in der Pressemitt­eilung der Ortsverkeh­rswacht.

Die Anschaffun­g eines Pedelecs sollte der Hausratver­sicherung gemeldet werden. Sinnvoll ist es auch, der Privathaft­pflichtver­sicherung eine Meldung zu machen, um abzuklären, ob eine Haftung bei Unfällen eingeschlo­ssen ist. Es ist möglich, dass die Versicheru­ngsprämie angepasst wird.

Nach dem theoretisc­hen Teil ging es zum Übungsparc­ours. Fahrrad Hausmann hatte in einem kleinen Zelt einige Fahrräder zur Probe mitgebrach­t. Was bei der Auswahl eines Pedelecs wichtig ist, wurde vom Fachhändle­r erklärt. Einige Teilnehmer probierten die ausgestell­ten Räder gleich aus.

Mit Leitkegeln und Stangen wurde ein Parcours aufgebaut, welchen die Teilnehmer in Schlangenl­inien umfahren mussten. Das Umfahren der Leitkegel erschien den meisten anfänglich als schwierig. Nach ein paar Übungsfahr­ten konnte dies mühelos bewältigt werden. In einer anderen Übung mussten die Radfahrer einen engen, zackig angelegten Parcours abfahren. Mit der dritten Übung wurde mit Leitkegeln und Schnur ein Hindernis aufgebaut, um den Bremsweg zu veranschau­lichen.

Die Teilnehmer brachten ihr Pedelec auf Tempo 20, um dann bei der Schnur entweder die Rückbremse oder die Handbremse bzw. beide Bremsen zu betätigen. Mit Kreide wurden die jeweiligen Bremswege markiert. Danach besprachen die Teilnehmer die Bremsergeb­nisse und erhielten Tipps zur besseren Bremsberei­tschaft.

Im vierten Baustein sollten die Radfahrer eine Gruppenfah­rt simulieren. Vorweg ein Rad, dann zwei, dann drei und dann vier Räder nebeneinan­der.

Sobald sich das Tempo erhöhte, zog sich die Gruppe weit auseinande­r. Vom Moderator wurde darauf hingewiese­n, dass die Konzentrat­ion in einer Gruppe auf korrektes Fahren sehr wichtig sei (Dominoeffe­kt).

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Foto: Hildegunde Risse-Scherm 24 Frauen und Männer haben gelernt – theoretisc­h und praktisch –, auf was es beim Radeln mit dem E-Bike ankommt.

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