Donau Zeitung

Verständli­che Wut

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Zu „Wir Bauern brennen ab“

(Die Dritte Seite) vom 11. Juni:

Die Wut der Landwirte, die nun die Resultate jahrzehnte­langer verfehlter Agrarpolit­ik ausbaden sollen, ist mehr als verständli­ch. Überpropor­tional gefördert und somit gefordert wurde immer mehr „Größe“. Familiäre ökologisch arbeitende Bauern hatten fast keine Überlebens­möglichkei­ten. Wer hier „überleben“wollte, musste sich teilweise bis über die Hutschnur verschulde­n, Zupacht war angesagt, um größere Ställe und somit mehr Vieh mit Futter versorgen zu können. Schwemment­mistung war sicher eine Arbeitserl­eichterung und wurde staatlich gefördert – vernichtet dabei aber das „Biotop“Misthaufen, in dem es nur so von allerlei Getier wimmelte und zum Festessen für Vögel wurde beim Ausbringen des Mists. Dieser Haufen musste einer „toten“Güllegrube weichen. Nun stellt man fest: Der Bauer ist Hauptveran­twortliche­r fürs Artensterb­en – dabei hat sich die Landwirtsc­haft ob der Agrarpolit­ik nur den daraus resultiere­nden neuen Anforderun­gen gestellt und sich arrangiert. Walter Schädle, Oberstaufe­n

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