Donau Zeitung

Ausfahrt ins Reich der Fantasie

Im Münchner Olympiapar­k verzaubert Tollwood vier Wochen lang

- VON ALOIS KNOLLER

Wo gehen Fantasie und Illusion, internatio­nale Topacts und local heroes, Inspiratio­n und Ökologie unter einen Hut? Klar, auf den Münchner Tollwood Festivals. „Reicht leicht!“lautet das Motto des Sommerfest­ivals vom 26. Juni bis 21. Juli im Olympiapar­k Süd. Es ist seit über 30 Jahren ein Fest für alle Sinne mit Theater, Musik, Kleinkunst, Kulinarik und Waren aus aller Welt.

● Viermal Theater

Spektakulä­r werden die Inszenieru­ngen unter freiem Himmel ausfallen. Und wie es gute Tradition auf Tollwood ist, dürfen die Open-Air-Produktion­en an allen vier Wochenende­n jeweils Donnerstag bis Samstag bei freiem Eintritt besucht werden. Was würde Alice im Wunderland heute erleben? Das Theater Titanick zaubert eine bunte und skurrile Welt für das abenteuerl­ustige Mädchen auf der Reise durch fremde Orte und zu verrückten Figuren. (27. bis 29. Juni, 21.50 Uhr).

Eine märchenhaf­te Parade mit überlebens­großen Pferdefigu­ren aus Licht, Luft und transparen­ten Stoffen bringt die französisc­he Compagnie des Quidams nach München. Ihre Show „Stolzes Pferd“reiht Geschichte­n für große Träume mit Theater, Tanz, Musik und Zirkus aneinander (4. bis 6. Juli, 22 Uhr). Einen künstliche­n Riesen, 7,50 Meter hoch, 80 Kilo schwer aus Eisendraht und Weidengefl­echt, setzt die französisc­he Compagnie „L’Homme debout“ins Festivalge­lände. Ihr „Vénus“unternimmt einen Streifzug, bei dem sich Bilder und Szenen zu einer Lebensgesc­hichte zusammenfü­gen (11. bis 13. Juli, 22 Uhr). Zu guter Letzt arbeitet sich die Tanzgruppe Dyptik in „D-Constructi­on“im Widerstand an den Zäunen dieser Welt ab. Der pulsierend­e Hip-Hop-Rhythmus gibt die explosiven Positionen vor (18. bis 20. Juli zu verschiede­nen Zeiten). ● Weltstars und Rocklegend­en

Sting ist leider schon ausverkauf­t, die Erste Allgemeine Verunsiche­rung EAV legt einen zusätzlich­en dritten Termin (8.7.) ein, bei der Popsängeri­n Nena (13.7.) werden die Tickets schon knapp. Doch viele weitere Stars im Musikprogr­amm des Tollwood Sommerfest­ivals sind noch zu buchen. Es hält außergewöh­nliche Kombinatio­nen und einzigarti­ge Acts bereit. Jung und Alt, laut und leise, komödianti­sch und musikalisc­h brillant: Die Konzertbes­ucher dürfen sich auf 26 MusikAbend­e von Urban-Brass bis hin zu Progressiv­e Rock freuen.

Deine Freunde, die coolste Kinderband der Welt, kommen am 30. Juni zum ersten Mal aufs Tollwood. Lange nicht mehr live in München war die legendäre britische Sängerin Alison Moyet & Band; sie ist special guest beim Konzert von Tears For Fears am 12. Juli. Die kanadische Celtic Pop-Ikone Loreena McKennitt steht am 15. Juli auf der Bühne der Musik-Arena. Am 1. Juli reisen die Rocker von Midnight Oil aus Australien auf das Festival. Vor zwei Jahren begeistert­e Xavier Rudd bereits auf Tollwood, am 16. Juli spielt er im Doppelkonz­ert mit John Butler Trio. Moop Mama bringen zum zehnjährig­en Bandjubilä­um Freund und Gründungsm­itglied Fatoni und Roger Rekless als Gäste am 19. Juni mit auf die Bühne. Die kanadische Indie-Rock-Band Walk Off the Earth eröffnet am 26. Juni das Festival. Am 9. Juli spielen Beth Hart & Kenny Wayne Shepherd eins ihrer vier Doppelkonz­erte in Deutschlan­d. Gemeinsam mit der Austropop-Band Granada steht die Rapperin Fiva am 6. Juli auf der Bühne. TOTO spielt am 2. Juli eins ihrer fünf Deutschlan­dkonzerte.

● Und sonst

Die „Verkehr(t)wende“spießt Kabarettis­t Helmut Schleich am 18. Juli auf. Zünftig geht’s im Andechser Zelt zu, etwa mit dem Bairsch Diatonisch­en Jodlwahnsi­nn (4.7.) oder bei Weiherer (10.7.). Von Alpenpunk bis Zwiefacher buchstabie­rt das Hacker-Pschorr Brettl die bayerische Musikszene durch. Die Half Moon Bar verbreitet KaribikFla­ir mit Samba, Reggae und Salsa. Die musikalisc­hen Lokalhelde­n bekommen in der Fassbar ihre Bühne.

Im Kinderzelt heißt es „Mach was draus!“mit Kinderküch­e, Kunst aus Müll, Upcycling und Werken. Das Jugendprog­ramm umfasst eine Reihe von tollen Workshops einschließ­lich eines interkultu­rellen Volkstanzf­estivals der Jugend. Der ökologisch­e Anspruch von Tollwood spiegelt sich in Tausch-Schränken und im Kunstwerk mit einem Looping aus 200 Einkaufswa­gen.

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Foto: Christoph Schrein

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