Die irrsinnigste Zweite Liga aller Zeiten
Wahrscheinlich ist es einfach mal wieder die beste Zweite Liga aller Zeiten. Oder die traditionsreichste. Wenn nicht das, dann zumindest die spannendste. An Superlativen hat es den Vermarktern des Unterhauses noch nie gemangelt.
Spielten Zebras (Duisburg) und Löwen (München, Braunschweig) oder auch Störche (Kiel) untereinander, war auch schon von der tierischsten Liga aller Zeiten die Rede. Die zweithöchste deutsche Spielklasse ist ohne Zweifel ein absolutes Premiumprodukt, das jegliche werbende Unterstützung verdient.
Ein Blick auf den heute beginnenden ersten Spieltag genügt, um Fußballfeinkost-Fans Appetit zu machen. Regensburg gegen Bochum, Osnabrück gegen Heidenheim und der niemals langweilig werdende Klassiker zwischen der Spielvereinigung Greuther Fürth und Erzgebirge Aue. Vereinsnamen, schillernd wie ein Urlaub im Ostharz. Damit sich der Fußballentwöhnte nach der Sommerpause auch gleich die volle Ladung geben kann, haben sich die Macher einen besonderen Kniff einfallen lassen.
Einfach wäre es gewesen, den Fans ein wenig entgegenzukommen und möglichst viele Spiele zeitgleich auszutragen. So was mögen die Anhänger. Weil die Zweite Liga aber um möglichst große Exklusivität bemüht ist, und der Fernsehsender Sky auch den zwei Milliarden Chinesen, vier Milliarden Indern und 13 Milliarden Russen im Sinne der Internationalisierung möglichst viel HochqualitätsFußball zeigen will: Neun Spiele zu sechs verschiedenen Anstoßzeiten.
Den Anfang macht heute die Partie des VfB Stuttgart gegen Hannover 96. War vor kurzer Zeit sogar mal eine Erstliga-Paarung. Man erzählt sich heute noch von den leeren Straßen während des Spiels.
Samstag um 13 Uhr empfängt Dynamo Dresden den 1. FC Nürnberg. Eine Partie, für die gerne auf das Mittagessen verzichtet wird. Falls gerade ein MagendarmVirus herumgeht. Die Zweite Liga mag nicht die beste aller Zeiten sein. Mit Sicherheit aber die mit den irrsinnigsten Anstoßzeiten.