Tapfheim investiert in den Verkehr
In der Gemeinde gibt es gleich mehrere Pläne zum Straßenausbau. Auch Buttenwiesen ist beteiligt
Tapfheim Es könnte durchaus sein, dass Tapfheims Bürgermeister Karl Malz im kommenden Jahr nicht so oft im Rathaus sein wird. In der Großgemeinde sollen nämlich einige Bauprojekte angegangen werden. Dabei handelt es sich teilweise um Projekte, die der Gemeinderat schon lange auf seiner Agenda hat, die aber lange nicht umgesetzt werden konnten. „Jetzt sieht es ganz gut aus“, meinte das Gemeindeoberhaupt. Da ist zunächst die Ortsverbindungsstraße, die den Ortsteil Donaumünster mit Pfaffenhofen verbinden soll. Seit Jahren ist der Ausbau in der Diskussion. Ursprünglich wollte man in Tapfheim für das Projekt in diesem Jahr 600000 Euro ausgeben. Doch in einem ersten Ansatz für den Haushalt finden sich nur noch 10 000 Euro im Plan. Weil die Bayerische Staatsregierung die Straßenausbaubeiträge für Anlieger abgeschafft hat, ergibt sich eine neue Finanzierungssituation. Einziges Hindernis zur Verwirklichung des Vorhabens: ein wasserrechtliches Verfahren.
Nun rechnet Bürgermeister Malz mit einem baldigen Bescheid von Landrats- und Wasserwirtschaftsamt. Dann will er in die Planung gehen, was seinem Kollegen in Buttenwiesen entgegenkommen sollte.
Buttenwiesens Bürgermeister Hans Kaltner bestätigte, dass er Licht am Horizont sehe, und erklärte erst kürzlich: „Ich gehe davon aus, dass wir heuer die Straßenbauarbeiten noch ausschreiben werden.“Der Ausbau soll in mehreren Bauabschnitten beginnen. Den Anfang soll mit zwei Abschnitten Buttenwiesen machen. Dort drängt die Zeit, denn im Rahmen der Flurbereinigungen sollen die Anbindungen an die neue Trasse angepasst werden.
Karl Malz rechnet nicht damit, dass sich in diesem Jahr noch viel bewegt. Aber es sei sein Ziel, das Vorhaben auch auf Tapfheimer Flur 2021 zu beginnen. Nun soll erst eingeplant werden. Parallel dazu will er Gespräche mit Grundstücksbesitzern führen. Für die neue Trasse werden von 14 Eigentümern rund 17000 Quadratmeter benötigt. Auf Nachfrage bestätigte der Bürgermeister im Gemeinderat, dass die Straße nach Fertigstellung eine Kreisstraße werden soll.
Ein weiteres Projekt ist der Ausbau der Reichenbachstraße. Damit hatte sich bereits der Bau- und Umweltausschuss befasst. Das Ergebnis: Es reicht wohl aus, den Straßenbelag abzufräsen und dann zu erneuern. Der Unterbau sei „noch tauglich“, erklärte der Bürgermeister. Er möchte die 400 Meter lange Straße nach dem Ausbau mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 Stundenkilometern ausweisen. Rund 80000 Euro werde man wohl ausgeben müssen, so Malz. Die Ausschreibung der Arbeiten soll die Verwaltung in Eigenregie übernehmen. In jedem Fall ein Ingenieurbüro benötige man dagegen für den Ausbau der Schweizerstraße. Sie ist nur 200 Meter lang, bedarf allerdings eines „Vollausbaus“, weil auch die Kanäle erneuert werden müssten. Einen Gehweg werde man nicht einplanen können, „weil es zu eng ist“. Auch hier sollen die Bagger bereits 2020 anrücken. Die Maßnahme werde die Kommune wohl 400000 Euro, so die erste Schätmal zung, kosten. Am Kirchberg in Brachstadt will die Rieswasserversorgung die Wasserleitungen komplett erneuern. Der Bürgermeister sieht wenig Chancen, die Straße dann 2020 nach weiteren Sanierungen im Untergrund komplett auszubauen. 2021 müsse man dafür ins Auge fassen. Weil es sich hier um eine Gemeindeverbindungsstraße handelt, müsse ein Förderantrag gestellt werden. Trotzdem hat der Kämmerer auch für dieses Projekt wahrscheinlich 300000 Euro an Kosten zu berücksichtigen. Schließlich die Nordstraße: Sie sollte schon einmal ausgebaut werden. Das Projekt wurde dann aber auf Eis gelegt, als die Straßenausbaubeiträge gekippt wurden. Nun wolle man die Maßnahme aber trotzdem „durchziehen“. In diesem Zusammenhang kritisierte Malz die Staatsregierung, die ihr Versprechen nicht eingehalten habe, und bisher immer noch keine Ersatzunterstützung für die Kommunen habe. Jetzt werde wahrscheinlich ein „BürokratieMonster“geschaffen, das „uns keine entsprechende Entschädigung bringen wird“.
Auch bei der Straße an der Kessel im Ortsteil Erlingshofen steht Malz im Wort. Er bestätigte, dass auch sie 2020 in Angriff genommen werde. Dafür werde es Fördergelder aus der Städtebauentwicklung geben.