Donau Zeitung

Gelassenhe­it und viel gute Laune

Warum der SV Kicklingen-Fristingen in der Fußball-Kreisliga Nord zu den Geheimfavo­riten zählt. Unter Druck lässt sich der Aufsteiger deswegen aber nicht setzen

- VON GÜNTHER HERDIN

Ohne eine einzige Niederlage hat der SV Kicklingen-Fristingen in der vergangene­n Saison die Meistersch­aft in der Fußball-Kreisklass­e Nord II errungen und startet nun als Aufsteiger in der Kreisliga Nord. Los geht‘s am kommenden Samstag mit dem Derby beim SV Holzheim. Als letztes Team beim DZ/WZKick-off-Check 2019 nehmen wir heute die Truppe aus dem Dillinger Stadtteil etwas genauer unter die Lupe.

● Hin & weg

Vom FC Lauingen haben gleich zwei Neue den Weg in die Bertenau gefunden. Michael Przyklenk soll die Abwehr, Julian Eberhard das Mittelfeld verstärken. Für das offensive Mittelfeld wurde Manuel Schlesak vom oberbayeri­schen Kreisligis­ten TSV Siegsdorf verpflicht­et. Und vom eigenen Nachwuchs, der JFG Riedberg, rückt Daniel Lehmann nach. Verlassen hat den SVK zwar kein einziger Spieler, doch die Tatsache, dass mit den erfahrenen Innenverte­idigern Rainer Grimminger (Karriereen­de) und Dominik Veh (pausiert) sowie mit Steffen Wiedemann (ebenfalls Karriereen­de) gleich drei Routiniers nicht mehr zur Verfügung stehen, ist der Kader quantitati­v nicht größer geworden. Zumal auch Simon Dirr (pausiert) aus der Kaderliste gestrichen worden ist.

● Coach & Co

Nach dem souveränen Aufstieg gab es keinen Grund, bei den Verantwort­lichen personell etwas zu verändern. Chefcoach Peter Piak auch in seinem zweiten Jahr in Kicklingen vom spielenden CoTrainer Jonas Manier unterstütz­t. Um die zweite Mannschaft (A-Klasse West III) kümmert sich Tobias Fuchsluger, um die Torhüter Dieter Kraus. Sportliche­r Leiter Peter Reschnauer ist für das Management zuständig, als Betreuer fungieren Dominik Jung und Peter Hintermeie­r.

● Plus & Minus

Von Vorschussl­orbeeren anderer Vereine, welche den SV Kicklingen als Geheimfavo­riten handeln, hält Peter Reschnauer wenig. „Unser Vorteil ist, dass wir auch in der Kreisliga breit aufgestell­t sind und eine gute Offensive haben“, so der 51-Jährige. Gleichzeit­ig betont er allerdings, dass sich in der Defensive nach dem Ausscheide­n von Rainer Grimminger und Dominik Veh erst wieder neue Hierarchie­n entwickeln müssen. „Hinten sind wir noch nicht so sattelfest wie gewünscht“, gibt Reschnauer offen zu. Das Durchschni­ttsalter des Kaders von 25,75 Jahren sei hingegen bestens.

● Glücks- & Sorgenkind­er

Peter Reschnauer überlegt lange, wen er als Glückskind bezeichnen soll. Doch es fällt ihm kein einzelner Spieler ein. „Glückskind­er sind wir eigentlich alle, weil wir jetzt wieder in der Kreisliga spielen dürfen. Dies war zuletzt in der Saison 2014/2015 der Fall. Als Sorgenkind­er gelten momentan die angeschlag­enen André Gebauer und Michael Przyklenk, die es vermutlich bis zum Auftaktspi­el am Samstag in Holzheim nicht in den Kader schaffen dürften.

● Test & Taktik

Testspiele­rgebnisse sind für Peter Reschnauer alles nur „Makulatur“. Ihn juckt es wenig, ob ein Spiel gewird wonnen oder verloren wird. Für den SVK waren hohe Siege wie zum Beispiel gegen Großkötz (7:1) und verdiente Niederlage­n wie gegen den FC Günzburg (2:4) ebenso dabei wie enge Duelle gegen Donaualthe­im (1:3) und Reisensbur­g (4:2). Taktisch ist der Aufsteiger sehr flexibel. Trainer Piak wechselt zwischen einem 4-1-4-1- und einem 4-4-2-System. Die wichtige Sechserpos­ition besetzt dabei meistens Routinier Rene Günzel.

● Wunsch & Wirklichke­it

Nein, nur mit dem Klassenerh­alt gibt man sich beim SV Kicklingen nicht zufrieden. „Wir wollen eine sorgenfrei­e und verletzung­sfreie Saison spielen“, wünscht sich Peter Reschnauer. Wenn Außenstehe­nde sein Team als Geheimfavo­rit handeln, könne er nichts dagegen machen. Reschnauer: „Was außerhalb unseres Vereins gesprochen wird, lässt sich von uns nicht beeinfluss­en.“Für ihn persönlich ist das Auftaktspi­el in Holzheim etwas ganz Besonderes: Bevor er im Sommer 2017 als neuer Sportleite­r nach Kicklingen zurückkehr­te, trainierte Reschnauer drei Jahre lang den SV Holzheim. Den Wechsel von der Trainerban­k auf den Managerstu­hl hat er bisher nicht bereut. Zumal der SV Kicklingen für den Dillinger eine Art Herzensang­elegenheit sei. Schließlic­h ist Sohnemann Timo dort einer von drei Torhütern und sind einige aus der Verwandtsc­haft voll im Vereinsleb­en integriert.

● Prognose Wer weiß, vielleicht machen es die Kicklinger dem SC Paderborn nach, der von der dritten Liga bis in die Bundesliga durchmarsc­hierte. Bei der Konkurrenz wird der Aufsteiger jedenfalls hoch gehandelt. Eine Art Geheimtipp also, mehr aber auch nicht. Man darf gespannt sein.

 ?? Foto: SVK ?? Gelassen und voller Vorfreude blicken Verantwort­liche und Neuzugänge des SV Kicklingen-Fristingen der Saison in der Kreisliga Nord entgegen. Von links: Trainer Peter Piak, Co-Trainer Jonas Manier, Tobias Fuchsluger (Trainer 2. Mannschaft), Julian Eberhard (FC Lauingen), Manuel Schlesak (TSV Siegsdorf), Daniel Lehmann (JFG Riedberg), Michael Przyklenk (FC Lauingen), Stefan Geier (2. Vorsitzend­er) und Sportleite­r Peter Reschnauer.
Foto: SVK Gelassen und voller Vorfreude blicken Verantwort­liche und Neuzugänge des SV Kicklingen-Fristingen der Saison in der Kreisliga Nord entgegen. Von links: Trainer Peter Piak, Co-Trainer Jonas Manier, Tobias Fuchsluger (Trainer 2. Mannschaft), Julian Eberhard (FC Lauingen), Manuel Schlesak (TSV Siegsdorf), Daniel Lehmann (JFG Riedberg), Michael Przyklenk (FC Lauingen), Stefan Geier (2. Vorsitzend­er) und Sportleite­r Peter Reschnauer.

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