Der Sommer, eine Achterbahn
Jetzt könnte man tatsächlich zu meckern anfangen. Denn es regnet im Freistaat, heftig und ausdauernd. Gerade mal am gestrigen Sonntag gab der Sommer ausnahmsweise wieder ein Gastspiel. Ansonsten grübelt man als Eltern permanent, wie man die Kinder bei dem schlechten Wetter in diesen trüben Ferien sinnvoll draußen beschäftigen und vom Handy weglocken kann.
Im Juli dachten wir ja noch: Der Sommer ist besonders. Nämlich besonders heiß und trocken. Der heißeste seit Menschengedenken, sagten die Meteorologen. Die einen freuten sich darüber, weil es prima Badewetter war, die anderen reagierten verängstigt, weil sie schon die nahende Verwüstung Bayerns wegen des Klimawandels im Anmarsch sahen. Im August dachten viele dann: Was ist jetzt los? Temperaturen wie auf Island und so viel Erguss vom Himmel, dass man kaum mehr zum Grasmähen im Garten kommt. Dieser Sommer gleicht einer Achterbahnfahrt.
Das Dumme ist, dass wir Klimaveränderungen mit unseren Sinnen gar nicht feinfühlig genug erfassen können – und schon gar nicht auf der ganzen Welt. Insofern verwirrt uns das örtliche Wetter. Zumal selbst in Niederbayern offenbar nach wie vor Wasserknappheit besteht und in Schwaben die Swimmingpools überlaufen. Nach all dem, was die Wetterwissenschaftler wissen, gibt es einen von Menschen verursachten Klimawandel. Ob es in diesem Zusammenhang politisch noch korrekt ist, sich über schöne warme Sonnentage zu freuen oder ob man dieser Tage vor Freude Regentänze aufführen muss? Schwierige Frage, oder?