Donau Zeitung

Piëchs Sohn und Enkel als Raser

Die beiden liefern sich ein illegales Autorennen auf der A81. Wie frech der Erbe des früheren VW-Patriarche­n reagiert haben soll

- VON SEBASTIAN KÜSTER

Konstanz Der Tod des Volkswagen­Patriarche­n Ferdinand Piëch am vergangene­n Sonntag liegt noch nicht lange zurück, da sorgt einer seiner Söhne für Schlagzeil­en. Ferdinand Piëch Junior soll sich laut Bild zwei Tage vor dem Tod des Vaters auf der A81 ein Autorennen gegen seinen Sohn Arthur geliefert haben.

„Wir können das weder dementiere­n noch bestätigen“, sagte Johannes-Georg Roth von der Staatsanwa­ltschaft Konstanz am Donnerstag auf Nachfrage. „Auch wenn es diese Personen wären – wir könnten dazu nichts sagen, weil sie, im Gegensatz zu ihrem Vater, keine Personen des öffentlich­en Lebens sind.“

Wie die Bild berichtete, wurden die Sportwagen, die der „Ferdinand Piëch Holding“gehören sollen, von der Staatsanwa­ltschaft beschlagna­hmt. Auch Führersche­ine und Smartphone­s hätten die Beamten eingezogen. Fabian Betzler von einer Tochterfir­ma der „Ferdinand Piëch Holding“sagte unserer Redaktion, das Unternehme­n wolle sich derzeit nicht dazu äußern.

Nach allgemein gehaltenen Angaben von Staatsanwa­lt Johannes-Georg Roth werde bei einer Verurteilu­ng wegen eines illegalen Autorennen­s im Regelfall die Fahrerlaub­nis entzogen. Über die Dauer der Sperre entscheide das Gericht; sie hängt von den Umständen des Einzelfall­es ab und liegt nach der hiesigen Spruchprax­is meist zwischen neun und 24 Monaten. „Erst danach kommt die Wiedererte­ilung der Fahrerlaub­nis durch die Verwaltung­sbehörde in Betracht.“

Die Polizei hatte zwei Männer im Alter von 53 und 23 Jahren am Freitag vergangene­r Woche bei Steißlinge­n im Kreis Konstanz mit zwei Streifenwa­gen gestoppt. In einer Pressemitt­eilung hatte es geheißen, dass sie auf der A 81 zwischen Stuttgart und Hegau andere Autofahrer ausbremste­n und rechts überholten. Einem Polizeispr­echer zufolge merkte sich ein Autofahrer die Kennzeiche­n. Die Männer waren in einem schwarzen Ferrari und einem schwarzen Porsche mit Stuttgarte­r Kennzeiche­n unterwegs.

Die Art und Weise, wie sich Ferdinand Piëch Junior verhalten haben soll, nachdem er gestoppt worden war, macht sprachlos – wenn es sich denn so zugetragen hat. „Wissen Sie überhaupt, mit wem Sie es zu tun haben?“, soll er laut Bild die Polizisten gefragt haben.

Auf der A81 gilt seit März 2018 wegen wiederholt­er illegaler Autorennen zwischen Engen und Geisingen ein Tempolimit von 130 Stundenkil­ometern. Auf Bannern mit Aufschrift­en wie „Rennen enden im Knast!“oder „Todesfahrt“wird darauf hingewiese­n.

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Foto: Steffen Schmidt, dpa Banner wie dieses wurden an der A81 angebracht.

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