Stephan Herreiner kandidiert allein im Kesseltal
Bis zur offiziellen Nachfrist hat sich kein anderer Bewerber für das Amt des Bürgermeisters in Bissingen gemeldet
Bissingen Kurz nach 18 Uhr ist es offiziell: Auf den Stimmzetteln bei der Wahl des Ersten Bürgermeisters am 13. Oktober in Bissingen können die Bürgerinnen und Bürger nur an einem Namen ein Häkchen setzen. Stephan Herreiner ist der einzige Kandidat, für keine weitere Person ist ein Wahlvorschlag bis zur offiziellen Nachfrist im Rathaus eingegangen. Dies bestätigt Bissingens Geschäftsstellenleiter und Wahlleiter Arne Spahr. Bis Donnerstag 18 Uhr hätten weitere Vorschläge eingereicht werden können. „Nein. Wir haben definitiv nur zwei Wahlvorschläge – einen von der CSU und einen von den Freien Wählern. Beide Parteien schlagen Stephan Herreiner vor“, sagt Spahr.
Nächste Woche Dienstag, 3. September, findet um 18 Uhr im Sitzungssaal im Rathaus Bissingen nun die Wahlausschussprüfung statt. Vier ausgewählte Gemeinderäte und Wahlleiter Spahr werden über die eingereichten Vorschläge für Herreiner beraten. Alle Formalitäten müssen nach dem vorgeschriebenen Regelwerk kontrolliert werden. Wie war die Aufstellungsversammlung? Ist es eine Partei oder Wählergruppe? Sind alle notwendigen Unterschriften da? Wurden die Beschlüsse richtig gefasst? All diese Fragen und mehr müssen überprüft werden, wie Arne Spahr erläutert. Ist das erledigt, wird das Ergebnis offiziell ausgehängt und dann geht es los. „Im nächsten Schritt lassen wir umgehend die Stimmzettel drucken. Ein Angebot haben wir schon eingeholt“, sagt Spahr.
Zwar steht dann am Sonntag, 13. Oktober, am Wahltag in Bissingen „nur“ein Name auf dem Zettel. Aber: „Damit haben die Wählerinnen und Wähler die Möglichkeit, einen anderen Namen auf den Stimmzettel zu schreiben“, erklärt Spahr. Denn, so steht es im Regelwerk, gibt es nur einen Bürgermeisterkandidaten, kann ein Name mit Hand in ein vorgegebenes Kästchen dazugeschrieben werden. Wie es mit Namensgleichheit, Abkürzungen oder schlechter Lesbarkeit aussieht, muss Bissingens Wahlleiter noch im Detail überprüfen. „Die Person sollte natürlich eindeutig identifizierbar sein.“
Stephan Herreiner ist das. Der bisherige Zweite Bürgermeister der Gemeinde führt nach Erkrankung des Rathauschefs Michael Holzinger die Amtsgeschäfte im Kesseltal. Seit mehr als einem Jahr ist er der Ansprechpartner. Gründlich habe er sich dennoch überlegt, ob er antreten wolle. Die Chance, etwas gemeinsam mit den Menschen zu bewegen, habe ihm die Entscheidung dann aber leicht gemacht, wie er im Interview vor wenigen Wochen erzählte. Herreiner ist 52 Jahre alt, verheiratet und Vater einer Tochter. Gemeinsam lebt die Familie im Ortsteil Unterbissingen. Herreiner ist seit 2002 Mitglied im Gemeinderat, seit fünf Jahren der Zweite Bürgermeister. Bei der Nominierungsversammlung der CSU sagte er: „Ich habe richtig Lust auf diesen Job. Er ist für mich nicht nur ein Beruf, sondern eine echte Berufung. So könnte ich mein Hobby zum Beruf machen.“
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