Freundschaft zwischen den Religionen
Heute von Diplomtheologe Rainer Lüters, Lauingen
Liebe Leserinnen und Leser,
am 1. September jährt sich der Angriff der deutschen Wehrmacht unter Hitler auf Polen das 80. Mal. Seit Anfang der 50er-Jahre wurde dieser Tag in der DDR als „Weltfriedenstag“begangen, in der ehemaligen Bundesrepublik seit 1957 als „Antikriegstag“.
Der Aufruf „Nie wieder Krieg“ist in der heutigen Zeit als Mahnung aktueller denn je. Auch zu diesem Zweck hat die Nichtregierungsorganisation „Religions for peace“ihren 10. Weltkongress letzte Woche in Lindau zum Thema „Für unsere gemeinsame Zukunft sorgen – das Gemeinwohl für alle fördern“abgehalten.
Der EKD-Ratsvorsitzende Bedford-Strom und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Marx, betonen in ihrer Stellungnahme, Freundschaft zwischen den Religionen sei möglich und nötig; ohne Frieden werde die Menschheit den Kampf gegen Klimakrise, Hunger und alle weiteren Probleme nicht lösen können.
Kosho Nivano von „Religions for peace“weist dabei auf die Bedeutung des Dialoges zwischen den Religionen hin. Patriarch Bartholomä von Konstantinopel fordert, die Religionen dürften nie mehr Ursache eines Krieges sein.
Sobald es um Hunger und Klima geht, lässt sich erkennen, dass Friede auf der Welt eine Aufgabe ist, die in gleicher Weise die Politiker aller Staaten, die Verantwortlichen in Wissenschaft, Wirtschaft, Religion und Gesellschaft, aber auch jeden einzelnen Menschen angeht.
Ebenso betrifft einen jeden die Frage nach Frieden in seinem persönlichen Umfeld: Allzu oft führen Missverständnisse zu Streit und Hass; allzu oft verschließt sich ein Mensch, wenn er sich nicht mit Respekt behandelt fühlt, oder er reagiert zu scharf, wo doch ein ruhiges, klärendes Gespräch Türen öffnen könnte.
Viele von Ihnen werden das an sich wahrnehmen. Es ist jeder Einzelne an seiner Stelle gefordert, wachsam zu sein und alles ihm Mögliche für den Frieden zu tun. „Suche Frieden und jage ihm nach“– so formuliert es der Beter des 34. Psalms (Ps. 34, 15b - Jahreslosung 2019). Dass Ihnen das möglichst oft gelingt, das wünsche ich Ihnen. Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende.
Ihr Rainer Lüters, Diplomtheologe (Univ.), Lauingen