Letzte Chance in Berlin
Das große Ziel nach dem EM-Aus der Männer bleiben die Olympischen Spiele
Apeldoorn Noch in der Abschlusssitzung nach dem EM-Aus stimmte Nationaltrainer Andrea Giani die deutschen Volleyballer auf das Sehnsuchtsziel Olympia ein. Aus dem chancenlosen Auftritt im Viertelfinale gegen Weltmeister Polen will der Vize-Europameister von 2017 Lehren für das Qualifikationsturnier Anfang Januar in Berlin ziehen. Für die Generation um StarDiagonalangreifer Georg Grozer ist es die letzte Chance, sich den Traum von Olympia noch einmal zu erfüllen. In der Hauptstadt wird im Kampf mit Schwergewichten wie Frankreich oder Serbien nur ein Ticket für Tokio 2020 vergeben.
„Wir hätten natürlich gerne einen Sieg gegen eine von den Top-Mannschaften mitgenommen, um die Gewissheit für Berlin im Gepäck zu haben: Wir können die schlagen“, resümierte Kapitän Lukas Kampa nach dem 0:3 am Montagabend gegen Polens Powermänner. Am Ende blieben nur drei Endrundensiege gegen die bestenfalls mittelmäßigen Teams aus Österreich, der Slowakei und den Niederlanden. „Nichtsdestotrotz gibt es uns einen gehörigen Schub Motivation mit auf den Weg, die nächsten drei Monate in den Vereinen so zu nutzen, dass wir individuell diese kleine fehlende Erfahrung wettmachen können“, sagte Kampa.
Der Weltmeister um den früheren Bundestrainer Vital Heynen zeigte den Deutschen deutlich die Grenzen auf. Während in der Offensive Ausnahmespieler Wilfredo Leon 81 Prozent seiner Angriffe durchbrachte, leisteten sich Kampa & Co. satte 21 Aufschlagfehler. Im Laufe des Dienstags verstreuten sich die Wege der Deutschen endgültig aus dem niederländischen Apeldoorn in Richtung ihrer Vereine. Kampa wird wieder in Polen auflaufen, Grozer wieder in Russland.
Für Giani wird es im Januar wichtig sein, dass seine Top-Stars dann völlig gesund und auch in TopForm sind. Während dieser EM war das nur bedingt der Fall.