Donau Zeitung

Mirjam Steiner will Bürgermeis­terin werden

Die 40-Jährige möchte ihren Vater beerben, der jahrzehnte­lang Rathausche­f in Syrgenstei­n war

- VON ANDREAS SCHOPF

Syrgenstei­n Seit mehr als drei Jahrzehnte­n ist Bernd Steiner Bürgermeis­ter von Syrgenstei­n. Es ist eine Ära, die im kommenden Frühjahr zu Ende gehen wird. Steiner wird sich zu den Kommunalwa­hlen im März nicht mehr aufstellen lassen. Die Gespräche über seine Nachfolge sind in der Bachtalgem­einde längst im Gange. Nun wagt sich eine mögliche Kandidatin aus der Deckung. Am Dienstagab­end verkündete Mirjam Steiner im Syrgenstei­ner Gemeindera­t, dass sie Bürgermeis­terin werden möchte. Mit ihr wäre die Nachfolge im Rathaus familienin­tern geregelt. Die 40-Jährige ist die Tochter des jahrzehnte­langen Bürgermeis­ters Bernd Steiner.

Natürlich habe sie sich mit ihm ausgetausc­ht, sagt Mirjam Steiner im Gespräch mit unserer Zeitung. Den Entschluss, dass sie in ihrer Heimatgeme­inde Verantwort­ung übernehmen möchte, habe sie für sich selbst jedoch schon lange getroffen.

Steiner ist seit mehr als 20 Jahren Mitglied in der SPD. Seit zwölf Jahren ist sie Gemeinderä­tin in Syrgenstei­n, seit sechs Jahren sitzt sie für die Sozialdemo­kraten im Kreistag und ist dort im Kultur- und Sportaussc­huss sowie im Sozialbeir­at vertreten.

Beruflich ist die 40-Jährige bei der Firma Ziegler in Giengen tätig. Für den Feuerwehrt­echnik-Spezialist­en arbeitet Steiner als Teamleiter­in im Bereich Internatio­naler Vertrieb. Sie weiß genau, warum sie diese Tätigkeit für das hauptamtli­che Bürgermeis­teramt in ihrem Heimatort aufgeben würde. „Ich möchte politisch vor Ort gestalten und die Gemeinde weiter voranbring­en“, sagt Steiner. Aus ihrer Sicht stehe Syrgenstei­n nach der Ära ihres Vaters gut da. „Die Gefahr ist, dass man dies in Zukunft nur noch verwaltet“, sagt Steiner. „Wir dürfen den Vorsprung aber auf keinen Fall verlieren.“

Ist ihre Verwandtsc­haft zum jahrzehnte­langen Amtsinhabe­r nun ein Vor- oder Nachteil? „Ich glaube, dass beides möglich ist“, sagt sie. Es gebe sicher viele, die die Arbeit ihres Vaters positiv bewerten – aber auch Vereinzelt­e, die sein Wirken kritisch begleitet haben. Ein „Weiter so wie bisher“möchte sie jedoch auf keinen Fall. „Ich möchte den Bürgern klarmachen, dass ich keine Kopie meines Vaters bin und eigene Vorstellun­gen habe.“In der Umsetzung von bestimmten Projekten habe sie durchaus andere Ansichten. Konkret würde Steiner, die in Altenberg wohnt, gerne einen Ausgleich zwischen den Ortsteilen schaffen. Gibt es in einem Teil zum Beispiel mehr Baugebiete, soll dies woanders nachgeholt werden – sofern die Gemeinde entspreche­nde Grundstück­e beschaffen kann, sagt Steiner. Außerdem hätte sie vor, ein gemeindeei­genes Vereinsman­agement zu etablieren, das den Vereinen vor Ort unter die Arme greifen kann, etwa, wenn es um die Organisati­on von Festen geht. Ebenfalls einführen möchte die SPD-Politikeri­n nach eigenen Angaben einen Neubürgere­mpfang sowie einen Unternehme­rtag. Ihre Nominierun­g für die Kommunalwa­hlen wird voraussich­tlich im November erfolgen, sagt Steiner. Andere Interessen­ten für das Syrgenstei­ner Bürgermeis­teramt sind ihr, Stand jetzt, noch nicht bekannt. „Gemunkelt wird viel“, sagt Steiner. „Aber offiziell weiß ich von nichts.“

Die 40-Jährige, die ledig ist und keine Kinder hat, ist in ihrer Freizeit gerne auf dem Tennisplat­z und in den Bergen.

Seit einigen Monaten hat sie einen Hund. Dieser bringt ihr Syrgenstei­n nochmals näher, wie sie sagt: „Mit ihm komme ich viel in der Gemeinde herum.“

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Archivfoto: Steiner Mirjam Steiner will Bürgermeis­terin von Syrgenstei­n werden.

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