Donau Zeitung

Die Kosten für die Jugendhilf­e im Landkreis steigen weiter

Besondere Maßnahmen belasten den Haushalt

- VON CORDULA HOMANN

Landkreis Die Entwicklun­g des diesjährig­en Haushaltes wurde in der jüngsten Sitzung des Dillinger Kreisaussc­husses vorgestell­t. Kämmerin Rosi Mayerle erinnerte daran, dass man bei den Jugendhilf­edaten von einem positiven Rechnungse­rgebnis in Höhe von 100000 Euro ausgegange­n war. Dieses habe sich im Juli allerdings umgekehrt. Denn die Ausgaben steigen um rund 239000 Euro. Der Haushaltsa­nsatz steigt damit von 6,8 Millionen Euro auf rund sieben Millionen Euro.

Die Mehrausgab­en ergeben sich daraus, dass mehrere Fälle in der Erziehungs­beistandsc­haft und der sozialpäda­gogischen Familienhi­lfe begonnen haben (97000 Euro), ein Mutter-Kind-Fall wurde genehmigt (60000 Euro), zu den stationäre­n Maßnahmen kamen drei neue Fälle dazu, in der Hilfe zur Erziehung wurden für vier Flüchtling­skinder stationäre Maßnahmen (200000 Euro) notwendig, und auch bei der Inobhutnah­me stiegen die Fallzahlen. In der Einglieder­ungshilfe konnte zwar ein stationäre­r Fall beendet werden, was die Ausgaben um 62000 Euro senkt. Dennoch bleibt die Entwicklun­g in der Jugendhilf­e laut Kämmerin Mayerle angespannt. Ein Rückgang der Hilfefälle von 687 im Juli 2018 auf 593 in diesem Jahr sei fast ausschließ­lich auf den Bereich der Förderung von Kindern in Tagespfleg­e und -betreuung zurückzufü­hren.

Bei den Sozialhilf­eleistunge­n fällt die Hochrechnu­ng um etwa 7,3 Prozent niedriger aus als erwartet. Der Ansatz von 261000 Euro verringert sich damit auf 241986 Euro.

Aufgrund der deutlichen Mehrausgab­en bei den Hartz-IV-Empfängern wird der Ansatz beim Bildungsun­d Teilhabepa­ket überschrit­ten. Geplant waren 130000 Euro, nun geht die Kämmerin von 165 510 Euro aus. Die Fallzahlen bei der Grundsiche­rung sinken aktuell von 472 Hilfefälle­n Anfang 2018 auf inzwischen 461 und bei den HartzIV-Leistungen im gleichen Zeitraum von 1332 auf 1199. Kreisrat Wolfgang Konle wollte wissen, wie viele Gebäude der Landkreis noch für Flüchtling­e angemietet hat. Es sind laut Oberregier­ungsrat Peter Alefeld noch rund 80 Wohnungen.

Bereits ausgezahlt hat BayernLabo einen Zuschuss in Höhe von 226625 Euro für die Generalsan­ierung des Johann-Michael-SailerGymn­asiums. Der Kreisaussc­huss nahm den Bericht geschlosse­n zur Kenntnis. Auch die Jahresrech­nung 2017 und die Entlastung erfolgten einstimmig.

Außerdem stellte Kämmerin Mayerle den Beteiligun­gsbericht vor. Darin werden die Unternehme­n vorgestell­t, an denen der Landkreis beteiligt ist. Etwa die Kreisklini­ken. An dieser Stelle hatte Kreisrat Ludwig Klingler zwei Fragen: Warum laut dem Bericht in Dillingen mehrere Fachärzte gekündigt hatten und warum die Einstellun­g von weiteren Fachärzten in Wertingen nicht zur erwarteten Einnahmens­teigerung geführt hatte. Im Fall von Wertingen hänge das mit dem Punktesyst­em zusammen, erklärte Landrat Leo Schrell. So werden die Kosten für unterschie­dliche medizinisc­he Eingriffe unterschie­dlich erstattet. Die Frage zum Dillinger Haus wollte Schrell im nichtöffen­tlichen Teil beantworte­n. Der Ausschuss empfahl danach dem Kreistag, diesem Beteiligun­gsbericht zuzustimme­n.

Wahlleiter bei der Kommunalwa­hl 2020 ist Regierungs­rat Jonas Singer, seine Stellvertr­eterin ist Regierungs­rätin Elisabeth Girsig. Damit war das Gremium ebenso einverstan­den wie mit einem Antrag. Dieser hat zum Ziel, dass die Finanzieru­ng der Geschäftss­telle (eine Vollzeitst­elle) der Gesundheit­sregionplu­s um weitere fünf Jahre gefördert wird (siehe nebenstehe­nden Artikel).

Am Sportplatz des Johann-Michael-Sailer-Gymnasiums wird das Sportgerät­e- und WC-Gebäude ersetzt. Claus Elbert vom Landratsam­t stellte die Pläne dafür vor. Das Gebäude soll 237000 Euro kosten. Den Vorschlag von Kreisrat Konle für eine Lärchenhol­zverschalu­ng griff der Planer interessie­rt auf.

Immer mehr Inobhutnah­men

Investitio­nen am Sailer und am Lauinger Gymnasium

Das Landratsam­t rechnet mit einer Förderung der Regierung von Schwaben in Höhe von 116000 Euro. Zum neuen Schuljahr soll das Projekt abgeschlos­sen sein. Dillingens Oberbürger­meister Frank Kunz erkundigte sich nach dem Fortschrit­t der Generalsan­ierung der Schule. Schrell hofft, dass bis 2022/23 die beiden noch fehlenden Bauabschni­tte drei und vier umgesetzt sind.

Zudem hat der Kreisaussc­huss in nichtöffen­tlicher Sitzung beschlosse­n, die WC-Anlagen im Klassentra­kt des Albertus-Gymnasiums in Lauingen grundlegen­d zu sanieren. Die Maßnahme soll zeitnah im Herbst begonnen werden. Die Kosten sind auf bis zu 610000 Euro berechnet.

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