Donau Zeitung

Gleiches Gehalt für alle Lehrer?

Regierungs­koalition ist dagegen

- VON HENRY STERN

München Ist es gerecht, dass Grundund Mittelschu­llehrer ein niedrigere­s Einstiegsg­ehalt haben als ihre Kollegen an Realschule­n und Gymnasien? Nein, finden Grüne und SPD im Landtag: „Sie schätzen die wertvolle Arbeit an diesen Schulen nur in ihren Sonntagsre­den“, hielt die Grünen-Abgeordnet­e Anna Toman der CSU und den Freien Wähler deshalb vor. Doch von warmen Worten könne man sich nichts kaufen: Eine Anhebung der Vergütung auf die höhere Besoldungs­gruppe A13 wäre dagegen „ein echtes Zeichen der Anerkennun­g“.

Rund 600 Euro liegen laut Toman zwischen den beiden Einstiegsg­ehältern – obwohl Grund- und Mittelschu­llehrer auch noch mehr Unterricht halten müssten. Vor diesem Hintergrun­d sei es kein Wunder, wenn Lehramtsst­udenten eher auf die weiterführ­enden Schulen setzten. Angesichts des drohenden Lehrermang­els gerade an den Grundschul­en sei aber ein schnelles Umsteuern nötig, findet die SPD-Bildungspo­litikerin

Die CSU will keine „Einheitsle­hrer“

Margit Wild. Zumal die Anforderun­gen an Lehrer in allen Schularten sehr hoch seien: „Auch deshalb fordern wir A13 für alle Lehrer.“

Eine Argumentat­ion, die die CSU nicht überzeugt: An den Förderschu­len gebe es bereits höhere Einstiegsg­ehälter und trotzdem Lehrermang­el, argumentie­rt der Donauwörth­er CSU-Abgeordnet­e Wolfgang Fackler: „An der Bezahlung allein kann es also nicht liegen.“Die CSU wolle auch „keine Einheitsle­hrer“: Unterschie­de in der Ausbildung müssten sich auch in Zukunft in der Bezahlung widerspieg­eln.

Bayern biete seinen Lehrern schon jetzt die besten Bedingunge­n, glaubt Kultusmini­ster Michael Piazolo (Freie Wähler): In Bayern verbeamtet und A12 sei doch besser als angestellt und A13 in Berlin. Mehr als ein Drittel der Lehrer an den Grundund Hauptschul­en bekomme zudem durch Funktionsz­ulagen ohnehin schon das höhere A13-Gehalt, so der Minister: „Man sollte die Debatte deshalb nicht aufs Geld verkürzen.“

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