Gemeinsam Bäder retten
Wo für die einen der Spaß beginnt, hört er für die anderen auf: im Schwimmbad. Die einen sind die Bürger, die gerne schwimmen oder planschen gehen und das am liebsten günstig. Die anderen sind die Bürgermeister, die angesichts der Kosten die Hände über der Badekappe zusammenschlagen. Erst recht in Zeiten, in denen offenkundig wird, dass über Jahre, ja Jahrzehnte hinweg, zu wenig Geld in die Bäder gesteckt wurde. Dafür erhalten die Kommunen jetzt die Quittungen, auf denen nicht selten Millionenbeträge für Sanierungen notiert sind. Von den laufenden Betriebskosten ganz abgesehen.
Aus rein wirtschaftlichen Erwägungen heraus müssten vermutlich noch viel mehr Schwimmbäder geschlossen werden. Zum Glück sind speziell bei diesem Thema aber nicht allein die nackten Zahlen entscheidend, sondern auch die emotionale Bindung vieler Bürger zu „ihrem“Schwimmbad. Das macht es Politikern schwer, ein Bad zu schließen. Und gleichzeitig eröffnet es die Chance, die Bürger einzubinden und sie zu eigenem Engagement zu motivieren. Ganz nach dem Motto: Wer schwimmen will, muss mithelfen. Das gilt auch für die Gründung von Zweckverbänden, in denen sich Kommunen zusammenschließen, um ein Bad zu erhalten. „Gemeinsam“ist das Schlüsselwort – so können Bäder vor der Schließung gerettet werden. Nicht aus Spaß. Sondern um Leben zu retten. Dass mehr als die Hälfte aller Kinder in Deutschland nicht sicher schwimmen kann, ist ein deutliches Alarmsignal.
Lesen Sie dazu „Land in Sicht“auf unserer zweiten