Donau Zeitung

Im Himmel über Berlin

Jeden Tag wollen tausende Besucher vom höchsten Bauwerk Deutschlan­ds heruntergu­cken. Doch der Berliner Fernsehtur­m ist mehr als ein Aussichtsp­unkt

- VON PHILIPP BRANDSTÄDT­ER

In Geschenkel­äden gibt es ihn zu kaufen: aus Glas, Plastik und auch aus Schokolade. Man sieht ihn auf Fotos, Plakaten, Taschen und T-Shirts. Denn er ist eines der bekanntest­en Wahrzeiche­n der Hauptstadt Berlin: der Fernsehtur­m. Er steht mitten in der großen Stadt auf dem Alexanderp­latz. Dorthin strömen tagtäglich tausende von Besuchern. Sie alle wollen auf den Turm hinauf.

Fernsehtür­me gibt es in Deutschlan­d viele. In Städten wie Hamburg, Köln, Frankfurt, Stuttgart oder München zum Beispiel. Sie senden Funksignal­e, über die man Fernseh- und Radiosende­r empfangen kann. Die meisten Fernsehtür­me stehen irgendwo außerhalb einer großen Stadt. In Berlin ist das anders.

Auch in Berlin sollte der Fernsehtur­m ursprüngli­ch außerhalb der Stadt stehen. Doch an seinem geplanten Platz wäre er dem Flugverkeh­r im Weg gewesen. Also wurde der Turm im Zentrum der Stadt gebaut. Einerseits, na klar, um den Empfang der Fernsehsen­der zu verbessern. Aber auch, um ein bisschen anzugeben. Man wollte zeigen, was man für tolle Bauwerke errichten konnte. Denn damals war Deutschlan­d noch in zwei Länder geteilt, in die DDR und in die BRD. Mit dem Fernsehtur­m wollte die DDR im Osten gegenüber der BRD im Westen prahlen.

Im Jahre 1965 begannen Arbeiter mit dem Bau. Erst wurde der Schaft des Turms aus Beton errichtet, also die Säule, die hoch in den Himmel ragt. Dann wurde das Gerüst der Stahlkugel auf dem Boden zusammenge­baut, ein Koloss mit etwa 30 Metern Durchmesse­r und einem Gewicht von fast 5000 Tonnen! Dann wurde alles mit einem großen Kran auf den Schaft gesetzt. Zum Schluss wurde eine große rot-weiße Antenne auf die Kugel montiert. Die macht den Turm mit seinen 368 Metern bis heute zum höchsten Bauwerk Deutschlan­ds. Vier Jahre später waren die Arbeiten fertig. Am 3. Oktober 1969 wurde der Berliner Fernsehtur­m eröffnet.

Der Schaft des Turms ist innen fast komplett hohl. Darin sind nur zwei Fahrstühle für Besucher, einer für Techniker und Mitarbeite­r und eine Notfalltre­ppe. Der Aufzug führt zu einer Aussichtsp­lattform in der Kugel. Von dort hat man bei schönem Wetter einen tollen Blick über Berlin. Bildtafeln und Beschreibu­ngen erläutern die Sehenswürd­igkeiten der Stadt und helfen, sich zurechtzuf­inden.

Für diese Aussicht sind schon Millionen Menschen den Turm hinaufgefa­hren – das Gebäude gehört zu den beliebtest­en Sehenswürd­igkeiten in Deutschlan­d. Gerade kommen besonders viele Besucher. Denn die Stadt feiert den 50. Geburtstag ihres Fernsehtur­ms. Herzlichen Glückwunsc­h!

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Foto: dpa Vor 50 Jahren wurde der Berliner Fernsehtur­m eingeweiht. Er ist immer noch das höchste Gebäude Deutschlan­ds. Und eine beliebte Sehenswürd­igkeit noch dazu.

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