Lauingen kann im Osten weiter wachsen
An der Ostendstraße soll ein neues Wohngebiet entstehen. Der Stadtrat diskutiert über eine Schallschutzwand und präsentiert eine Lösung für den Baustellenverkehr. Einige Details sorgen aber für Bauchschmerzen
Lauingen Im Nordosten von Lauingen werden neue Bauplätze entstehen. Der Rat der Albertus-MagnusStadt hat in seiner Sitzung den Auslegungsbeschluss für den Bebauungsplan „Wohngebiet Ostendstraße“abgesegnet. Dass dort neue Wohnhäuser entstehen können, für die es in Lauingen eine große Nachfrage gibt, bewerteten alle Räte positiv – einige Details bereiteten jedoch Bauchschmerzen.
Das Wohngebiet entsteht zwischen der Ostendstraße und der Bahnstrecke. Auf der anderen Seite der Gleise ist die Sudetenstraße. Und die Anwohner haben in einer Stellungnahme ein Problem angesprochen, das im Rat ausgiebig diskutiert wurde: Für das neue Wohngebiet soll ein Lärmschutzwall an den Bahngleisen errichtet werden. Die Anwohner auf der anderen Seite der Bahngleise befürchten, dass der Schall dadurch reflektiert wird – sodass es bei ihnen lauter wird. Die Lösung der Stadt: „Eine dem aktuellen Stand der Technik hoch absorbierende Schallschutzheißt es im Beschlussentwurf. Um sicherzugehen, dass sich der Geräuschpegel auf der Sudetenstraßen-Seite wirklich nicht erhöht, soll jetzt und nach Fertigstellung der Schallschutzwand der Lärmpegel vor Ort gemessen werden.
Der Fraktionsvorsitzende der SPD, Markus Stuhler, betonte: „Die Frage ist doch: Was ist, wenn rauskommt, dass es wirklich lauter geworden ist?“Eine einfache Antwort darauf gibt es nicht, räumte die Bürgermeisterin ein. „Das haben wir momentan nicht in petto“, sagte Katja Müller.
Auch der Investor, der das Wohngebiet plant, hat für diesen Fall noch keinen konkreten Plan. „Ich bin auch kein Lärmschutzexperte“, räumte Walter Gehring von der Investmentfirma Fortis ein. Verantwortlich für die Wand sei die Firma Bekon, die auf Lärmschutz spezialisiert ist. Die habe erklärt, dass die Wand hochabsorbierend ist und den Schall schluckt. „Von der Qualität her wird das auch an Autobahnen verwendet“, erklärt Gehring. Deshalb gehe man davon aus, dass es keine Probleme geben wird. Stuhler forderte, in die Vereinbarungen aufzunehmen, dass die Firma nachbessern muss, wenn doch mehr Lärm an der Sudetenstraße ankommt. Katja Müller schloss das Thema ab, indem sie erklärte, man werde mit den Firmen Fortis und Bekon sprechen, um eine Lösung zu finden.
Georg Rebele von der FDP schloss sich dem grundsätzlichen Lob und auch der Kritik der Vorredner an, stellte aber noch eine weitere Frage: „Es hieß doch zuerst, dass eine Baustellenanbindung über die St 2025 nicht möglich wäre. Wieso ist das jetzt doch möglich?“
Hintergrund ist eine Entwicklung, die alle Räte erst einmal positiv bewerten. Weil der Baustellenverkehr, wenn er über die Ostendstraße führen würde, eine Belastung für die Anwohner darstellen würde, hat die Stadt eine Lösung gesucht. Für vorerst zwei Jahre kann der Baustellenwand“, verkehr über die Staatsstraße zum Areal gelangen. Wieso das Staatliche Bauamt bei der erneuten Anfrage anders entschieden habe, wisse sie nicht, erklärte Müller. Sie könne sich vorstellen, dass das mit dem Wechsel innerhalb der Krumbacher Behörde zu tun habe – das sei aber nur eine persönliche Meinung. Rebele sagte, das sei ein gutes Beispiel dafür, was man erreichen könne, wenn man hartnäckig bleibe. Daran solle man sich in Zukunft erinnern, statt sich zu schnell mit dem Nein einer Behörde zufriedenzugeben.
Nun ist der Zugang über die Staatsstraße erst einmal möglich. „Ob diese zwei Jahre reichen – wir werden’s sehen“, kommentierte Markus Stuhler. Man dürfe aber nicht aus den Augen verlieren, dass auch die zukünftigen Bewohner des Gebietes ihre Häuser – Stuhler sprach von 35 bis 40 Bauplätzen – nur über die Ostendstraße erreichen können. „Das müssen wir auf dem Schirm haben, dass wir hier unbedingt mal eine Anbindung schaffen müssen“, erklärte der SPD-Fraktionsvorsitzende.
CSU-Fraktionsvorsitzender Markus Hoffmann stimmte dem zu, „weil das über die Ostendstraße wohl eng wird“. Rebele fügte hinzu, dass es für die Anwohner schon eine Belastung sei, wenn nach der Erschließung die Maschinen für den Hausbau über die Straße fahren müssen. „Wir brauchen ja eh eine mittelfristige Lösung für die Anbindung“, erklärte Müller. „Wir haben das auf dem Schirm.“
Letztendlich stimmten alle Räte zu. Der Plan wird nun für vier Wochen ausgelegt, dann kann je nach Einwendungen der Satzungsbeschluss folgen. Zudem informiert die Firma Fortis am Donnerstag, 17. Oktober, ab 19 Uhr im Rathausfestsaal alle interessierten Anwohner über die Pläne.
Auch die Bebauungspläne „Faimingen – Am Torweg West“und „Zwerchlesäcker-Nord – Änderung Birkenstraße“wurden angenommen. In beiden Fällen war es bereits der Satzungsbeschluss, in den die Anregungen aus den Stellungnahmen von Behörden, Organisationen und Anwohner eingearbeitet wurden. Unter dem Motto „Feiern und helfen“veranstaltete die Rehabilitation-Behinderten- und Versehrtensportabteilung des TV Dillingen ihr Jubiläum zum 60-jährigen Bestehen. Neben Festreden und Grußworten der Ehrengäste und einem ausgiebigen Abendessen mit gemütlichen Beisammensein bei
Tanz und Musik war auch eine Spendenbox für die
Kartei der Not, das Leserhilfswerk unserer Zeitung aufgestellt. Die Mitglieder spendeten bei ihrer Feier insgesamt 320 Euro, die Abteilungsleiter Armin Pausewang (links) und sein Stellvertreter Manfred Munz der Kartei übergaben.
Wie viel Schall schluckt die Schallschutzwand?