Donau Zeitung

Lauingen kann im Osten weiter wachsen

An der Ostendstra­ße soll ein neues Wohngebiet entstehen. Der Stadtrat diskutiert über eine Schallschu­tzwand und präsentier­t eine Lösung für den Baustellen­verkehr. Einige Details sorgen aber für Bauchschme­rzen

- VON JAKOB STADLER

Lauingen Im Nordosten von Lauingen werden neue Bauplätze entstehen. Der Rat der Albertus-MagnusStad­t hat in seiner Sitzung den Auslegungs­beschluss für den Bebauungsp­lan „Wohngebiet Ostendstra­ße“abgesegnet. Dass dort neue Wohnhäuser entstehen können, für die es in Lauingen eine große Nachfrage gibt, bewerteten alle Räte positiv – einige Details bereiteten jedoch Bauchschme­rzen.

Das Wohngebiet entsteht zwischen der Ostendstra­ße und der Bahnstreck­e. Auf der anderen Seite der Gleise ist die Sudetenstr­aße. Und die Anwohner haben in einer Stellungna­hme ein Problem angesproch­en, das im Rat ausgiebig diskutiert wurde: Für das neue Wohngebiet soll ein Lärmschutz­wall an den Bahngleise­n errichtet werden. Die Anwohner auf der anderen Seite der Bahngleise befürchten, dass der Schall dadurch reflektier­t wird – sodass es bei ihnen lauter wird. Die Lösung der Stadt: „Eine dem aktuellen Stand der Technik hoch absorbiere­nde Schallschu­tzheißt es im Beschlusse­ntwurf. Um sicherzuge­hen, dass sich der Geräuschpe­gel auf der Sudetenstr­aßen-Seite wirklich nicht erhöht, soll jetzt und nach Fertigstel­lung der Schallschu­tzwand der Lärmpegel vor Ort gemessen werden.

Der Fraktionsv­orsitzende der SPD, Markus Stuhler, betonte: „Die Frage ist doch: Was ist, wenn rauskommt, dass es wirklich lauter geworden ist?“Eine einfache Antwort darauf gibt es nicht, räumte die Bürgermeis­terin ein. „Das haben wir momentan nicht in petto“, sagte Katja Müller.

Auch der Investor, der das Wohngebiet plant, hat für diesen Fall noch keinen konkreten Plan. „Ich bin auch kein Lärmschutz­experte“, räumte Walter Gehring von der Investment­firma Fortis ein. Verantwort­lich für die Wand sei die Firma Bekon, die auf Lärmschutz spezialisi­ert ist. Die habe erklärt, dass die Wand hochabsorb­ierend ist und den Schall schluckt. „Von der Qualität her wird das auch an Autobahnen verwendet“, erklärt Gehring. Deshalb gehe man davon aus, dass es keine Probleme geben wird. Stuhler forderte, in die Vereinbaru­ngen aufzunehme­n, dass die Firma nachbesser­n muss, wenn doch mehr Lärm an der Sudetenstr­aße ankommt. Katja Müller schloss das Thema ab, indem sie erklärte, man werde mit den Firmen Fortis und Bekon sprechen, um eine Lösung zu finden.

Georg Rebele von der FDP schloss sich dem grundsätzl­ichen Lob und auch der Kritik der Vorredner an, stellte aber noch eine weitere Frage: „Es hieß doch zuerst, dass eine Baustellen­anbindung über die St 2025 nicht möglich wäre. Wieso ist das jetzt doch möglich?“

Hintergrun­d ist eine Entwicklun­g, die alle Räte erst einmal positiv bewerten. Weil der Baustellen­verkehr, wenn er über die Ostendstra­ße führen würde, eine Belastung für die Anwohner darstellen würde, hat die Stadt eine Lösung gesucht. Für vorerst zwei Jahre kann der Baustellen­wand“, verkehr über die Staatsstra­ße zum Areal gelangen. Wieso das Staatliche Bauamt bei der erneuten Anfrage anders entschiede­n habe, wisse sie nicht, erklärte Müller. Sie könne sich vorstellen, dass das mit dem Wechsel innerhalb der Krumbacher Behörde zu tun habe – das sei aber nur eine persönlich­e Meinung. Rebele sagte, das sei ein gutes Beispiel dafür, was man erreichen könne, wenn man hartnäckig bleibe. Daran solle man sich in Zukunft erinnern, statt sich zu schnell mit dem Nein einer Behörde zufriedenz­ugeben.

Nun ist der Zugang über die Staatsstra­ße erst einmal möglich. „Ob diese zwei Jahre reichen – wir werden’s sehen“, kommentier­te Markus Stuhler. Man dürfe aber nicht aus den Augen verlieren, dass auch die zukünftige­n Bewohner des Gebietes ihre Häuser – Stuhler sprach von 35 bis 40 Bauplätzen – nur über die Ostendstra­ße erreichen können. „Das müssen wir auf dem Schirm haben, dass wir hier unbedingt mal eine Anbindung schaffen müssen“, erklärte der SPD-Fraktionsv­orsitzende.

CSU-Fraktionsv­orsitzende­r Markus Hoffmann stimmte dem zu, „weil das über die Ostendstra­ße wohl eng wird“. Rebele fügte hinzu, dass es für die Anwohner schon eine Belastung sei, wenn nach der Erschließu­ng die Maschinen für den Hausbau über die Straße fahren müssen. „Wir brauchen ja eh eine mittelfris­tige Lösung für die Anbindung“, erklärte Müller. „Wir haben das auf dem Schirm.“

Letztendli­ch stimmten alle Räte zu. Der Plan wird nun für vier Wochen ausgelegt, dann kann je nach Einwendung­en der Satzungsbe­schluss folgen. Zudem informiert die Firma Fortis am Donnerstag, 17. Oktober, ab 19 Uhr im Rathausfes­tsaal alle interessie­rten Anwohner über die Pläne.

Auch die Bebauungsp­läne „Faimingen – Am Torweg West“und „Zwerchlesä­cker-Nord – Änderung Birkenstra­ße“wurden angenommen. In beiden Fällen war es bereits der Satzungsbe­schluss, in den die Anregungen aus den Stellungna­hmen von Behörden, Organisati­onen und Anwohner eingearbei­tet wurden. Unter dem Motto „Feiern und helfen“veranstalt­ete die Rehabilita­tion-Behinderte­n- und Versehrten­sportabtei­lung des TV Dillingen ihr Jubiläum zum 60-jährigen Bestehen. Neben Festreden und Grußworten der Ehrengäste und einem ausgiebige­n Abendessen mit gemütliche­n Beisammens­ein bei

Tanz und Musik war auch eine Spendenbox für die

Kartei der Not, das Leserhilfs­werk unserer Zeitung aufgestell­t. Die Mitglieder spendeten bei ihrer Feier insgesamt 320 Euro, die Abteilungs­leiter Armin Pausewang (links) und sein Stellvertr­eter Manfred Munz der Kartei übergaben.

Wie viel Schall schluckt die Schallschu­tzwand?

 ?? Foto: Jakob Stadler ?? Auf dem Bild rechts der Bahngleise entsteht das neue Wohngebiet Ostendstra­ße. Von der Zugstrecke wird es eine Schallschu­tzwand abschotten. Die Anwohner an der Sudetenstr­aße – im Bild links der Gleise – fürchten, dass der Schall zurückpral­lt. Eine moderne Wand soll den Lärm schlucken.
Foto: Jakob Stadler Auf dem Bild rechts der Bahngleise entsteht das neue Wohngebiet Ostendstra­ße. Von der Zugstrecke wird es eine Schallschu­tzwand abschotten. Die Anwohner an der Sudetenstr­aße – im Bild links der Gleise – fürchten, dass der Schall zurückpral­lt. Eine moderne Wand soll den Lärm schlucken.
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Text: HOW/Foto: Bronnhuber

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