Der BVB vergibt zu viele Chancen
Für gewöhnlich ist an dieser Stelle eine individuelle Bewertung zu finden. Das ist an diesem Wochenende mal anders. Denn nach einhelliger Meinung unserer Redaktion hat die Chancenverwertung von Borussia Dortmund sich eindeutig eine glatte Sechs verdient. Nicht nur an diesem Spieltag, sondern schon in den Begegnungen zuvor gilt die Formel: Der BVB macht das Spiel, erspielt sich Torchance um Torchance – und vergibt diese mit einer Slapstick grenzenden Schusseligkeit. Das war schon im Champions-LeagueSpiel gegen den FC Barcelona so, als die Katalanen vom BVB an die Wand gespielt wurden. Weil Dortmund aber nicht mal mithilfe eines Elfmeters ins Tor traf, hieß es am Ende nur 0:0. Das war am vergangenen Bundesliga-Spieltag so, als der BVB gegen Frankfurt klar besser war und kurz vor Schluss noch den Ausgleich hinnehmen musste. Und das war auch an diesem Samstag so: Gegen ein stark ersatzgeschwächtes Werder Bremen kam das Team von Lucien Favre nicht über ein 2:2 hinaus. Diesmal waren es unter anderem Julian Brandt und Paco Alcacer, die den Ball trotz bester Chancen nicht im Werder-Tor unterbrachten. Das ungewöhnlich nüchterne Fazit von Marco Reus: „Wir haben es heute nicht zu Ende gebracht.“War nach der vergangenen Saison die Defensive als Dortmunder Schwachpunkt ausgemacht gewesen, rückt nun immer mehr die Offensivabteilung der Dortmunder in den Blickpunkt. In der Tabelle sind die Dortmunder zwar nur drei Punkte hinter den Bayern, aber eben auch nicht einmal auf einem Platz zu finden, der für einen internationalen Starterplatz reichen würde. Immerhin können sich die Dortmunder damit trösten: Auch der neue Tabellenführer präsentierte sich zuletzt mit einer schludrigen Offensive. Gegen den SC Paderborn ließ vor allem der sonst so treffsichere Robert Lewandowski zahlreiche Gelegenheiten aus. Im Gegensatz zu den Dortmundern gewannen die Bayern aber ihr Spiel. (eisl)