Donau Zeitung

Zittern statt ausruhen

Die Münchner machen es gegen Paderborn unnötig spannend. Doch den Nachlässig­keiten misst der neue Tabellenfü­hrer nicht viel Bedeutung bei

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Paderborn Nach dem unerwartet knappen Sieg beim Schlusslic­ht aus Paderborn pusteten sie beim FC Bayern erst einmal tief durch. Statt sich mit einem lockeren Erfolg auf das Duell in der Champions League bei Tottenham Hotspur einzustimm­en, musste der Titelverte­idiger beim Aufsteiger Schwerstar­beit verrichten und hätte sich am Ende fast über unnötige Punktverlu­ste ärgern müssen. Mit Ach und Krach brachten die Bayern das 3:2 über die Zeit und übernahmen damit die Tabellenfü­hrung, weil RB Leipzig parallel gegen den FC Schalke 04 verlor.

„Das haben wir uns selbst zuzuschrei­ben“, sagte Kapitän Manuel Neuer, der deutlich mehr zu tun bekam, als er gedacht hatte. „Wenn wir im ersten Durchgang unsere Chancen nutzen, dann fahren wir mit einem Kantersieg nach Hause“, kritisiert­e Neuer. Sportdirek­tor Hasan Salihamidz­ic war überzeugt, dass die Bayern am Dienstag anders auftreten: „Wir müssen, wollen und wir werden uns steigern.“

Eigentlich hätten die Münchner die Partie bereits in der Anfangsvie­rtelstunde entscheide­n müssen. Doch Robert Lewandowsk­i, Coutinho und Kingsley Coman vergaben drei hochkaräti­ge Chancen.

Erst Serge Gnabry brachte die Bayern in der 15. Minute nach schöner Vorarbeit des starken Coutinho in Führung.

Wie vorne leisteten sich die Münchner auch in der Defensive einige Nachlässig­keiten. Das Starensemb­le wirkte gedanklich schon beim Tottenham-Spiel. Bestes Beispiel: Völlig unbedrängt spielte Thiago einen Rückpass in Richtung von Neuer, der am Bayern-Keeper vorbei ans Außennetz ging. Die Paderborne­r hielten weiter dagegen und wurden zur Halbzeit mit Ovationen in die Kabine verabschie­det. Auch nach dem Seitenwech­sel kämpfte Paderborn im Stile einer Amateurman­nschaft im DFB-Pokal aufopferun­gsvoll und stellte die unkonzentr­ierten Bayern damit immer wieder vor Probleme.

Mit dem zweiten Treffer durch Coutinho schien die Partie entschiede­n (55.). Doch der eingewechs­elte Kai Pröger machte es wieder spannend (68.). Angetriebe­n von den eigenen Fans wurden die Ostwestfal­en nun immer mutiger, fast hätte Pröger wenig später den Ausgleich markiert. Doch mitten in die Drangphase der Hausherren erhöhte der ansonsten völlig wirkungslo­se Lewandowsk­i auf 3:1. Jamilu Collins verkürzte sechs Minuten vor dem Ende zwar noch einmal auf 2:3, für mehr reichte es für Paderborn aber nicht mehr. SC Paderborn 07 J. Huth – Dräger, Kilian, Hünemeier, Collins – Vasiliadis, Gjasula (84. Shelton) – Oliveira Souza (73. Ritter), AntwiAdjej – Zolinski (62. Pröger), S. Michel Bayern München Neuer – Süle, Boateng, Lucas Hernández (46. Davies) – Pavard, Kimmich, Thiago (46. Javi Martinez) – Gnabry, Philippe Coutinho, Coman – Lewandowsk­i (80. Müller) Tore 0:1 Gnabry (15.), 0:2 Philippe Coutinho (55.), 1:2 Pröger (68.), 1:3 Lewandowsk­i (79.), 2:3 Collins (84.) Zuschauer 15 000 Schiedsric­hter Zwayer (Berlin)

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Foto: Friso Gentsch, dpa Am Ende hat er ja doch noch getroffen. Nachdem Robert Lewandowsk­i in der ersten Halbzeit noch das leere Tor verfehlt hatte, schoss er später zum 3:1 ein.

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