Donau Zeitung

„Keine Glanzleist­ung“

Für Gina Lückenkemp­er war im Halbfinale Schluss. Kamera sorgt für Ärger

- VON ANDREAS KORNES

Doha Das war nicht die WM der Gina Lückenkemp­er. Am Samstag hatte sie es gerade so ins Halbfinale geschafft. Dort war dann am Sonntagabe­nd nach 11,30 Sekunden Schluss. Eine Zeit, die die 22-Jährige nicht zufrieden stellte. „Das Rennen war definitiv keine Glanzleist­ung“, sagte die EM-Silbergewi­nnerin des vergangene­n Jahres. Über Nacht habe sie Rückenschm­erzen bekommen. „Kann sein, dass sich das dann heute durchgezog­en hat.“Beim Aufwärmen seien die Schmerzen nicht besser, sondern immer schlimmer geworden. Für einen optimalen Sprint muss aber alles perfekt zusammen spielen. Zu kurz, zu komplex und zu extrem ist die Belastung während der 100 Meter. „Irgendwas stimmt nicht. Jetzt müssen wir schauen, dass der Körper wieder vernünftig läuft.“Das wäre vor allem mit Blick auf die Sprint-Staffel am nächsten Wochenende von Bedeutung. Dort wird dann auch Tatjana Pinto im deutschen Quartett stehen. Für sie war gestern ebenfalls im Halbfinale Endstation. „Ärgerlich und enttäusche­nd“, fand sie das. „Ich war nicht locker genug.“

Schon nach dem Vorlauf hatten sich die beiden gleicherma­ßen negativ über die Startblöck­e in Doha geäußert. An die ist eine Kamera montiert, die die Athleten von unten aus nächster Nähe direkt ins Gesicht filmt. Im Vorfeld hatten sie das beim Weltverban­d IAAF als bahnbreche­nd angekündig­t. „Ich finde diese Kameras nicht ganz so geil“, sagte dagegen Lückenkemp­er. Zum einen hatte sie Probleme mit der leicht veränderte­n Bauweise. Zudem stelle sich die Frage: „War bei der Entwicklun­g dieser Blöcke eine Frau beteiligt? Ich glaube nicht.“In den knappen Sachen, die eine Sprinterin trage, über die Kamera zu steigen, um in den Block zu gehen, empfinde sie als sehr unangenehm. Kollegin Pinto bewertete es als „sehr fragwürdig, die Kamera da zu platzieren“.

Das deutsche Team legte Protest gegen die Startblöck­e ein. Daraufhin versichert­e der Veranstalt­er, dass die Kameras erst dann Bilder liefern, wenn die Athleten schon in den Blöcken sitzen. Zuvor würden die Signale der sogenannte­n „Upper Cameras“auf dem Hauptscree­n schwarz geschaltet. „Es wird nur die finale Blockstell­ung der Athleten gezeigt“, hieß es dazu in einer Mitteilung des deutschen Verbands. Zudem sollen alle Aufnahmen nach 24 Stunden von den Servern gelöscht werden. Lückenkemp­er: „Da können wir an der Stelle dann nur darauf vertrauen.“

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Foto: dpa Gina Lückenkemp­er war mit ihrer Leistung nicht zufrieden.

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