Über die Liebe
Regisseur Garrel gelingt ein leichter Film, der an Truffaut erinnert
Die Liebe kommt und geht. Manchmal gelingt es, sie festzuhalten. Wie schwierig das aber sein kann, selbst wenn zwei Menschen sich umeinander bemühen, davon erzählt der Film „Liebhaber für einen Tag“. Arte zeigt ihn an diesem Montag um 22.05 Uhr.
Die 23-jährige Studentin Ariane (starkes Debüt: Louise Chevillotte) hat ein Date mit einem Kommilitonen. Kurz darauf kehrt sie nach Hause zurück, wo sie mit ihrem Philosophieprofessor Gilles (Eric Caravaca) zusammenlebt. Währenddessen hockt Jeanne (Esther Garrel) weinend vor einer Wohnungstür – ihre große Liebe Mateo (Paul Toucang) hat Schluss gemacht.
Krank vor Liebeskummer, zieht sie wieder bei ihrem Vater ein – und das ist Gilles. Bei ihm trifft sie auf Ariane, die seit drei Monaten mit Gilles zusammen ist. Während Jeanne – trotz ihrer Enttäuschung – weiter an die eine große Liebe glaubt, flüchtet sich Ariane gerne mal in kurze Affären. Beide werden dabei enttäuscht und enttäuschen andere, und es bleibt lange fraglich, ob Jeanne die schmerzhafte Trennung verkraften kann und die noch junge Beziehung zwischen Ariane und Gilles trotz ihrer Seitensprünge bestehen bleibt. Nach anfänglichem Misstrauen entwickelt sich zwischen den beiden gleichaltrigen Frauen eine besondere Freundschaft.
Regisseur Philippe Garrel („Ein brennender Sommer“, „Im Schatten der Frauen“) ist ein angenehm leichter Liebesfilm gelungen, der an die Werke von François Truffaut erinnert. Samt sparsam eingesetzter Klaviermusik und Platz für längere Einstellungen. Sehr französisch, sehr sinnlich und überraschend bis zum Schluss.