So wird Regionalität unterstützt
Rund 40 Fieranten stellen am Nordfelderhof ihre Waren aus. Von Zwiebel, Salat bis Brennholz – die Auswahl ist riesig und der Ansturm wie gewohnt groß. Auch wenn es Petrus dieses Jahr nicht so gut meint
Der Bauernmarkt auf dem Nordfelderhof Dillingen ist ein jährlicher Besuchermagnet. Und der Beweis für Regionalität.
Dillingen Heutzutage gibt es in unseren Supermärkten nahezu alles. Ob Avocados aus Südamerika, Orangen aus Spanien, oder Rindfleisch aus Argentinien. Doch mit dieser Auswahl sind oftmals auch CO2-intensive Transporte über das Meer oder Abholzung von Teilen tropischen Regenwaldes für Anbaufläche verknüpft. Die Agenda21 zeigte mit dem Dillinger Bauernmarkt, dass das auch anders geht.
Rund 40 Fieranten boten am Samstag ihre regionalen Waren auf dem Hof und in den Hallen des Maschinenrings am Nordfelderhof bei Dillingen an. Die riesige Auswahl reichte von Nahrungsmitteln wie Obst, Gemüse und Fleisch, bis hin
Ofenfertiges Brennholz
zu Handarbeiten wie gestickten Deckchen oder Dekoartikeln wie Sternen aus Holz und praktischen Gebrauchsartikeln für den Garten. Auch Landrat Leo Schrell findet es wichtig, lokal einzukaufen und die „hervorragenden Produkte unserer Landwirtschaft vorzustellen.“Bei seiner Ansprache in einer der beiden Ausstellungshallen macht er klar: „Wir haben beste Waren vor Ort.“
Einer der Menschen, die den Bauernmarkt ermöglichen, ist Thorsten Steidle, der mit seinem Team beispielsweise Zwiebeln und Kartoffeln aus eigenem Anbau anbietet. „Wir sind sozusagen Gründungsmitglied beim Bauernmarkt“, erzählt der Wittislinger Produzent. „Hier haben wir aber nicht unser gesamtes Sortiment“, führt der 41-Jährige weiter aus. „Zuhause im Hofladen gibt es beispielsweise auch noch frisches Schlachtvieh.“Aber das wäre hier vor Ort kompliziert, merkt er an.
Für die außerhalb der Hallen ausstellenden Fieranten ist es aufgrund der regnerischen Witterung nicht ganz so gemütlich. „Der Regen ist nicht unbedingt angenehm, aber die paar Stunden hält man schon durch“, sagt Christian Heinle. Der 34-jährige Finninger bot an seinem Stand im Außenbereich ofenfertiges Brennholz auf Bestellung an. Auch die Besucher nehmen das mit dem Wetter eher locker. „Der Regen hat mich gar nicht abgeschreckt, man kann sich ja dementsprechend anziehen“, meint der 68-jährige Lauinger Heinz Ott, der den Bauernmarkt zum ersten Mal besucht. Auch Monika Scherer-Holzapfel ist mit ihren Töchtern Luisa und Leni zum ersten Mal auf dem Bauernmarkt. Ihr Fazit: „Daumen hoch.“Ausgerüstet mit Gummistiefeln und dicken Mützen macht der Regen schon gar nichts mehr aus.
Auch der Marktleiter und Vorstandsvorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins Lauingen, Hermann Ehnle, findet das verhältnismäßig schlechte Wetter nicht so schlimm. „Es sind zwar dieses Mal ein bisschen weniger Leute da, aber insgesamt ist es immer noch zufrieStolz ist er auch auf die Jugend seines Vereins, welche frische Äpfel zu Saft presst und diesen an die Gäste verköstigt. „Die haben da einen Mordsspaß dran.“
Auch viele andere Kinder und Jugendliche beteiligen sich an der alljährlichen Veranstaltung, wie zahlreiche Schüler der Josef-AntonSchneller-Mittelschule Dillingen beweisen. Sie bieten den Besuchern einen „Hol-und-bring-Service“und in den vergangenen Ernährung/Soziales-Schulstunden selbst gemachte Apfelringe, wie Mittelschullehrerin Stefanie Mair aus Höchstädt erzählt. „Die Schüler üben bereits vorher schon im Unterricht, wie man die Leute am besten anspricht“, erklärt die 31-Jährige. Zu ihren Schützlingen gehört auch der 13-jährige Enbiya Isikan aus Schretzheim. Er findet: „Es macht Spaß, mit den Leuten zu reden und ihnen beim Tragen zu helfen.“
Elena Leicher bringt derweil mit einem grünen Handwagen Gemüse zum Auto einer Kundin. „Ich hab letztes Jahr schon mitgeholfen“, sagt die 16-Jährige aus Gundelfindenstellend.“ gen. Ihr gefällt es, wie alle zusammen helfen am Stand von Gemüsebau Bucher. Kurz darauf steht sie wieder für neue Touren in der Halle bereit.
Und wer mit einem Kauf gleich Waren von mehreren Produzenten mitnehmen will, für den gibt es den Landkreiskorb dazu, der laut Landrat Leo Schrell „Regionalität unterstützt und einen tollen Geschenkkorb“abgibt.
Viele Bilder vom Markt gibt es unter www.donau-zeitung.de/bilder