So cool klingt es in Höchstädt
Da geht Blasmusikfans das Herz auf: Vier Musikvereine aus dem Landkreis Dillingen spielen auf
Höchstädt Im Rahmen der Kulturtage hatte der Allgäu-Schwäbische Musikbund ein besonderes Schmankerl für alle Musikfreunde parat. In Höchstädts Nordschwabenhalle gastierten vier Musikvereine, um unter dem Motto „Blasmusik echt cool“zu zeigen, dass dieses Genre mehr zu bieten hat, als nur Hintergrund-Unterhaltung im Bierzelt.
Die erste Hälfte bestritt die Musikkapelle Binswangen mit dem Zusammenschlussprojekt der Musikgruppen von Höchstädt, Lutzingen und Schwenningen. Binswangen machte den Anfang mit der „Star Wars“-Titelmusik von John Williams. Nach diesem furiosen Auftakt gab es Highlights wie „African Memories“von Florian Ziller und ein James Bond-Medley. Das Programm wurde ergänzt von der Moderation des kompetenten Uwe Kaipf, der auch als Dirigent in der zweiten Hälfte der Show auftrat. Dabei ließ er Satire und Gesellschaftskritik nicht außen vor. So tat er vor dem Stück „Rolling in the Deep“der Londonerin Adele kund, dass er lieber mal wieder Neuigkeiten des englischen Stimmwunders hören möchte, als von „Frisurenmonster“Boris Johnson.
Die Kapelle Bächingen, die übrigens unter dem Namen „Simply the Best“auftritt, rundete die erste Hälfte des Konzertes mit Glenn Millers Big Band-Klassiker „In The Mood“ab.
Der erste Teil der zweiten Hälfte stand im Zeichen der Filmmusik. Erst war der Musikverein Bächingen dran und brachte mit ihrem dynamischen Dirigenten Alexander Hartmann und einem Potpourri der besten Disney-Märsche das Publikum zum wippen und mitsingen. Lauingen/Haunsheim legte nach mit einem Medley mit den grandiosen Melodien der Blues Brothers. „Von einem Frisurenmonster zum anderen“leitete Moderator Kaipf ein Medley aus amerikanischen Songs ein und gab das Versprechen, die Weltpolitik für den Rest des Abends außen vor zu lassen. Dafür gab es aber von seiner Seite noch ein glühendes Plädoyer für „echte“Volksmusik. Er erinnerte sich an Maria Hellwig und Ernst Mosch und ärgerte sich, dass Volksmusik dank Playback und Fernseh-Revuen ein Nischenprodukt für ältere Leute geworden ist. Darauf gaben die Kapellen jeweils eine echte, authentische Polka zum besten, um zu demonstrieren, dass es auch anders geht – nämlich live und trotzdem gut. Als Highlight präsentierte Lauingen/ Haunsheim eine Zusammenstellung der legendären Songs von Queen und der ganze Saal stampfte zu „We Will Rock You“.
Als Zugabe mussten alle beteiligten Kapellen gleich zweimal Walk The Moon’s „Shut Up And Dance“spielen, da das Publikum, unter dem sich auch Dillingens Zweiter Bürgermeister Franz Jall befand, danach verlangte. „Es ist ein schönes Ziel, auf das alle hinarbeiten können“, sagt Uwe Kaipf über das Konzert. Seine Lauinger Co-Dirigentin Ingrid Phillipp pflichtete ihm bei und betonte, dass diese Art Veranstaltung sich auch positiv auf die Gruppendynamik auswirkte. Begeisterte Gesichter im Publikum, wie auch bei den jungen Musikern bestätigten, dass sie recht haben.