In Lauingen dreht sich alles um Darmkrebsvorsorge
Noch nie war Prävention so anschaulich
Am Freitag, 11. Oktober, wird das Darmmodell der Felix Burda Stiftung von 10 bis 15 Uhr auf dem Lauinger Marktplatz aufgebaut sein. Im größten Darmmodell Europas erfahren die Besucher Interessantes und Wissenswertes über den menschlichen Darm und über mögliche krankhafte Veränderungen, die sich zu Darmkrebs entwickeln können.
Gemeinsam mit Gesundheitsbotschafter Jimmy Hartwig und dem MDK Bayern klärt die Gesundheitskasse AOK mit dem medizinisch fundierten Modell auf und macht Darmkrebsvorsorge auf sympathische Art anschaulich und erlebbar. Im Inneren des 20 Meter langen Modells werden die Entwicklungsstadien der Vorstufen von Darmkrebs aufgezeigt. Von Jung bis Alt – das Darmmodell begeistert alle Altersgruppen, ist barrierefrei begehbar und leicht verständlich.
Jeder Fünfte nutzt Darmkrebsvorsorge nicht
Wie häufig gehen Bayern zur Darmkrebsvorsorge? Eine erstmalige Langzeitauswertung über zehn Jahre (2007 bis 2016) zeigt, dass knapp 80 Prozent der AOK-Versicherten in Bayern über 60 Jahre die Darmkrebsvorsorge in Anspruch nahmen. Diese umfasste eine Beratung, einen Stuhltest oder eine Darmspiegelung. Im Umkehrschluss gilt: Jeder fünfte bayerische AOKVersicherte ging in diesen zehn Jahren nicht zur Darmkrebsvorsorge. Dabei ist Darmkrebs laut Bericht des Krebsregisters Bayern die zweithäufigste Tumorerkrankung bei Frauen und Männern im Freistaat.
Früh erkannt, lässt sich Darmkrebs gut behandeln. Die Darmkrebs-Früherkennung richtet sich an Männer und Frauen im Alter von 50 bis 75 Jahren. Alle Versicherten zwischen 50 und 54 Jahren können dann einmal jährlich ihren Stuhl auf verstecktes Blut untersuchen lassen. Einen Anspruch auf eine Darmspiegelung haben Frauen ab 55, Männer bereits ab 50 Jahren.
Modellprojekt FARKOR, exklusiv in Bayern
Jeder zehnte Erkrankte ist jedoch noch keine 50 Jahre alt. Die jüngeren Versicherten haben noch keinen Anspruch auf Darmkrebsvorsorge. Besonders gefährdet sind Personen, in deren Familien Darmkrebs bereits aufgetreten ist. FARKOR (Vorsorge bei familiärem Risiko für das kolorektale Karziniom) wurde speziell für junge Versicherte entwickelt. Mit dem bayernweiten Modellprojekt sollen 25- bis 50-jährige Menschen mit einem familiären Risiko vor einer Darmkrebserkrankung bewahrt werden. Auf Initiative der Münchner Felix Burda Stiftung haben sich unter Leitung der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) nahezu alle bayerischen Krankenkassen zusammengefunden. Auch die AOK Bayern ist dabei.
Weitere Kooperationspartner der AOK am Aktionstag in Lauingen sind die Gesundheitsregion plus Landkreis Dillingen a. d. Donau und die Kontaktstelle für Selbsthilfegruppen in Schwaben, die mit einem Informationsstand vor Ort vertreten ist.