Donau Zeitung

So klingt gelebte Partnersch­aft im Landkreis Dillingen

In Höchstädt treffen sich Gäste aus Ruppertsbe­rg und Deidesheim. Der Besuch steht ganz im Zeichen der Musik

- VON ANTON KAPFER

Höchstädt Gemäß dem Leitspruch der 21. Landkreisk­ulturtage „Die Donaustädt­e und ihre Partner“inszeniert­e die Stadt Höchstädt, repräsenti­ert durch Bürgermeis­ter Gerrit Maneth, zwei Begegnungs­tage mit Gästen aus der Partnergem­einde Ruppertsbe­rg sowie deren Nachbarsta­dt Deidesheim.

Angeführt von der früheren Bürgermeis­terin, Ursula Knoll, und dem amtierende­n Bürgermeis­ter, Heiner Weisbrodt, besuchte eine Delegation aus den beiden Orten ihre langjährig­en Freunde in Höchstädt. Da sich die Reisegrupp­e hauptsächl­ich aus Sängerinne­n der Chorgemein­schaft Deidesheim­Ruppertsbe­rg zusammense­tzte, lag es für die Verantwort­lichen des Chorverban­des Kreis Dillingen auf der Hand, den Chor auch in das Kreischork­onzert in der Stiftskirc­he Obermedlin­gen einzubinde­n.

Der erste Besuchstag führte die Gäste zunächst nach Binswangen. Männerense­mble des Gesangvere­ins Binswangen verbindet mit den Chormitgli­edern aus Ruppertsbe­rg eine nun schon über drei Jahrzehnte dauernde Freundscha­ft. Der Vorsitzend­e des Förderkrei­ses Synagoge Binswangen, Anton Kapfer, vermittelt­e den Gästen die jüdische Geschichte des Dorfes und vor allem den Symbolgeha­lt des Baustils der ehemaligen Synagoge. Nach einer sehr intensiven Diskussion über die Bedeutung der Erinnerung­sarbeit begab sich die Besuchergr­uppe in die Marienkape­lle. Kapfer erläuterte den Gästen aus der Pfalz die Historie des einmaligen Sakralbaus.

Der einstige Schloss- und Ortsherr Konrad Schertlin hatte die Kapelle im Renaissanc­estil als Grablege für seine Familie im Jahr 1630 errichten lassen. Die Gäste bestaunten die besondere Architektu­r und die jetzige barocke Ausgestalt­ung, an der auch Barockküns­tler wie Johann-Michael Fischer beteiligt waren. Das größte Überraschu­ngsmoment aber begegnete den Besuchern in der Feststellu­ng, dass das „Kirchle“, wie die Binswanger ihr Kleinod bezeichnen, nach den ersten Plänen für den Petersdom in Rom erbaut wurde. Als Haushofmei­ster in den Diensten des Augsburger Bischofs in Dillingen war Schertlin einst Delegation­smitglied bei einem „Ad-limina-.Besuch“des Bischofs in Rom.

Besondere Verbindung­en pflegt die Gemeinde Ruppertsbe­rg mit der Binswanger Holzbaufir­ma Gumpp & Maier, die in der Region an der Deutschen Weinstraße schon einige imposante Bauwerke in Holzbauwei­se errichtete. Firmenchef Alexander Gumpp erläuterte in einer Präsentati­on und auf einem Firmenrund­gang die Philosophi­e des Unternehme­ns, das im Holzbau auf Innovation und Nachhaltig­keit setzt. Als markante Beispiele für moderDas nen Holzbau hinterließ­en die neuen Firmengebä­ude sowie der große Probenraum des Musikverei­ns im Schillingh­aus bei Gästen einen starken Eindruck.

Die Mitwirkung der Chorgemein­schaft beim Kreischork­onzert in der Stiftskirc­he Obermedlin­gen erwies sich als wertvoller Baustein in der Programmfo­lge. Durch ausgefeilt­e Dynamik, klare Sprache sowie saubere Intonation setzten die Sängerinne­n und Sänger wie auch die Sopransoli­stin unter der Leitung von Marie-Luise Birkhofer einen sehr erfrischen­den Akzent, getragen von der wunderbare­n Akustik des sakralen Raumes.

Ein bunter Begegnungs­abend im Höchstädte­r Schlosskel­ler sowie die Gestaltung des Erntedankg­ottesdiens­tes in der Stadtpfarr­kirche „Mariä Himmelfahr­t“rundeten das Besuchspro­gramm ab. Mit dem festen gegenseiti­gen Verspreche­n, die Partnersch­aft auch in Zukunft nachhaltig zu pflegen, verabschie­deten sich die Gäste in ihre Heimat.

In Binswangen mehr über die jüdische Kultur erfahren

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Foto: Anton Kapfer Ganz im Zeichen der Musik stand der Besuch der Höchstädte­r Partnerstä­dte Ruppertsbe­rg und Deidesheim. Da sich die Reisegrupp­e aus Sängerinne­n der Chorgemein­schaft Deidesheim-Ruppertsbe­rg zusammense­tzte, wurde natürlich gesungen.

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