Was Wois I
Die Jugendkapelle aus Geratshofen mit dem ungewöhnlichen Namen spielt traditionelle Blasmusik, aber auch moderne Stücke. Freude an der Musik wird bei ihnen großgeschrieben
Geratshofen Die Geschichte von „Was Wois I“beginnt an einem Abend im April 2016. Schon lange hatten sich die 24-jährige Stefanie und der 21-jährige Tobias Havel, die 22-jährige Katharina Grenz und der 27-jährige Fabian Kunz überlegt, eine eigene Blaskapelle für Jugendliche zu gründen. An diesem Abend beschlossen sie, es wirklich zu tun.
„Wir wollten mit unseren Freunden zusammenspielen, die zu der Zeit auf alle Blaskapellen im Umkreis verteilt waren“, sagt Vorsitzende Stefanie Havel. Der schwierigste Teil der Gründung war es, einen Namen für die Kapelle zu finden, erzählt ihr Bruder
Fabian. „Wir haben ewig hin- und her überlegt. Irgendwann hab ich einfach gesagt: Ach,
was wois i. Sofort war unser Name gefunden.“Das führe manchmal zu witzigen Situationen. „Es ist schon vorgekommen, dass Leute fragen, wie wir heißen und dann denken, wir haben keinen Namen, wenn wir Was Wois I sagen“, erzählt der 21-Jährige. Die Blaskapelle spielt hauptsächlich traditionelle Blasmusik, aber auch moderne Stücke sind in ihrem Repertoire. „Wir entscheiden spontan, was wir als Nächstes spielen. Wenn wir merken, die Stimmung ist grad sehr gut, spielen wir halt ‘Atemlos’“, erklärt Katharina. Etwa 17 Leute waren sie in ihren ersten Proben. Die Zahl ist seither konstant geblieben. Auch heute sind es noch ungefähr gleich viele Mitglieder. „Es kommen immer wieder neue dazu, es gehen aber auch oft Leute“, sagt Fabian. Hauptsächlich Jugendliche aus Wertingen und dem Umland spielen bei ihnen, bei den Auftritten müssen aber oft noch „Ältere“aushelfen. „Wir haben eigentlich von Anfang an viele Auftritte. Sobald die Leute mitbekommen haben, dass wir eine Kapelle gegründet haben, waren sie an uns interessiert“, sagt Stefanie. Ihr Lieblingsauftritt bisher war der Kameradschaftsabend der Feuerwehr Hohenreichen, bei dem sie mittlerweile fast Stammgäste sind. „Das macht sehr viel Spaß, weil die Leute richtig mitmachen“, ergänzt Katharina begeistert.
Das Geld, das sie bei ihren Auftritten verdienen, wird wieder in die Kapelle gesteckt. Ganz neu haben die Musiker jetzt zum Beispiel „Was Wois I“-Banner für ihre Notenständer. Auch neue Noten werden vom Geld angeschafft. Einen Dirigenten hat die Blaskapelle nicht, die 24-jährige Stefanie Havel führt die Proben selbst. Zu viel wird ihr das auch mit ihrem Job bei der Post nicht. „Es ist sehr viel Arbeit, aber es macht mir Spaß, deshalb nehme ich mir auch die Zeit dafür“, erklärt sie. Auch in ihrer Freizeit unternehmen die Mitglieder von „Was Wois I“viel. So machen sie zum Beispiel Ausflüge. Außerdem gibt es viele interne Sommerund Grillfeste. „Spaß wird bei uns ganz groß geschrieben“, sagt Tobias. „Wir sind einfach ein zusammengewürfelter Haufen, dem es gefällt, Blasmusik zu machen. Das ist alles, worum es bei uns geht“, erklärt der 21-Jährige. Ein eigenes Konzert haben sie noch nie gegeben und planen es auch nicht ein. „Vielleicht in zwei Jahren, zum Fünfjährigen, aber ansonsten eher nicht“, sagt Tobias lachend. „Was Wois I“Der nächste Auftritt der Blaskapelle ist am Sonntag, 13. Oktober, auf der Tiersegnung in Prettelshofen.