Lauinger Schule erhält Auszeichnung
Die Hyazinth-Wäckerle-Mittelschule hat jetzt offiziell das Schulprofil Inklusion. Kinder mit Förderbedarf können dadurch besser unterstützt werden
Lauingen „Es gibt viele richtige Wege der Inklusion. Jedes Kind ist anders, jedes Kind ist besonders. Im Freistaat passen wir daher unsere vielfältigen Förderangebote an die individuellen Bedürfnisse des Kindes an“, erklärte Staatssekretärin Anna Stolz laut einer Pressemitteilung bei der Auszeichnung der neu hinzugekommenen Schulen mit dem Profil Inklusion. „Seit 2011 zählen die Bildungseinrichtungen mit dieser Profilrichtung zu den Vorreitern bei der Inklusion. Hier lernen Kinder mit und ohne Behinderung mehr als nur den Unterrichtsstoff. Ihr Einsatz ist unverzichtbar, Inklusion lebt durch Ihr Vorbild“, lobte Anna Stolz die 21 neu ernannten Schulen. Aus dem Landkreis Dillingen wurde in diesem Jahr neben der HyazinthWäckerle-Mittelschule in Lauingen auch das Wertinger Gymnasium ausgezeichnet.
Für die Lauinger Schule ändert sich einiges, wie Schulleiterin Josefa Strehle gegenüber unserer Zeitung sagt: „Wir bekommen Unterstützung von Sonderpädagogen und können unsere Schüler von der fünften bis zur neunten Klasse unterstützen.“ Das sei in der Form zuvor nicht möglich gewesen. Durch die Auszeichnung erhöhe sich das Budget der Lehrerwochenstunden um 23. Diese teilten sich auf Lehrer und Sonderpädagogen auf. „Dadurch haben wir mehr Möglichkeiten, einen möglichen Förderbedarf der Schüler festzustellen und darauf zu reagieren.“Der Schulleiterin gehe es vor allem um Kinder mit Lernschwierigkeiten. „Wir haben immer wieder Schüler mit emotionalem und sozialem Bedarf.“Durch die Auszeichnung habe die Schule jetzt außerdem Kapazitäten für Schüler mit Autismus.
Das Gymnasium Wertingen wiederum profitiert laut Schulleiter Bernhard Hof lediglich „in bescheidenem Maße.“Konkret erhält die Schule demnach zwei zusätzliche Lehrerwochenstunden.
Zur Unterstützung der Inklusion hat der Freistaat laut Pressemitteilung in den vergangenen acht Jahren 900 zusätzliche Lehrerstellen geschaffen. Bis 2020 soll diese Zahl auf 1000 anwachsen. 100 Stellen werden für Schulpsychologen und Schulsozialpädagogen zur Verfügung gestellt. Sie unterstützen als Teil der multiprofessionellen Teams die Lehrer bei ihrer Arbeit. Außerdem nimmt Bayern gezielt Investitionen in die Lehrerbildung vor. So wurden die Kapazitäten der bayerischen Universitäten zur Ausbildung von Lehrkräften für Sonderpädagogik deutlich ausgebaut: München und Würzburg erhielten jeweils einen zusätzlichen Lehrstuhl, in Regensburg entstanden drei. Das Basiswissen über Inklusion ist für alle Lehramtsstudierenden verpflichtender Studieninhalt und für Lehrkräfte steht zudem ein breites Angebot an Fortbildungen zur Verfügung. (pm/ mayjo/dem)