Donau Zeitung

Dillingen kämpft gegen Taubendrec­k

Wie die Kreisstadt der Plage am Mitteltort­urm Herr werden will

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Dillingen Die große Kreisstadt Dillingen ist damit nicht allein: Wie viele andere Kommunen leide auch das schwäbisch­e Rom „ein bisschen“unter einer Taubenplag­e. Am Mitteltort­urm jedenfalls sei alles voller Taubendrec­k, stellte Dritter Bürgermeis­ter Peter Graf am Montagaben­d in der Dillinger Stadtratss­itzung fest. Der CSU-Politiker wollte wissen, welche Möglichkei­ten es gebe, um dem Problem Herr zu werden.

Stadtbaume­ister Bernhard Adler informiert­e, dass dort seit über einem Jahr ein Taubenschl­ag aufgebaut gewesen sei, der nun aber auf Wunsch der Eigentümer entfernt wurde. Inzwischen ist ein Taubenschl­ag im Mitteltort­urm installier­t worden. Dort gibt es Futter für die Tiere. „Da sind aber die Tauben bisher noch nicht so ganz draufgekom­men“, räumte Adler ein. Er habe ebenfalls festgestel­lt, dass es in den Durchgangs­bereichen beim Mitteltort­urm rieche. Der Stadtbaume­ister kündigte an, dass es zusätzlich zu der normalen Straßenrei­nigung eine Reinigung extra für den Taubendrec­k geben werde. Es laufen Überlegung­en, die Tiere vom Taubenschl­ag im Mitteltort­urm an andere Orte zu bringen. Ingrid Stanzel (Grüne) verwies auf eine andere Möglichkei­t im Kampf gegen die Taubenplag­e – das „Augsburger Modell“. Dies ist eigenen Angaben zufolge „ein tierschutz­gerechtes Konzept zur Regulierun­g und Reduzierun­g der Stadttaube­n zum Wohle von Mensch und Tier“. In Augsburg gibt es geschätzt rund 2000 Stadttaube­n. Die Stadt setzt seit über 20 Jahren auf ein Konzept mit betreuten Taubenschl­ägen, in denen Geburtenko­ntrolle betrieben wird, damit die Population nicht weiter wächst. Der Tierschutz­verein betreut derzeit zwölf Taubenschl­äge an verschiede­nen Standorten. Jährlich werden dort etwa 7500 Eier entnommen und durch Attrappen ersetzt, wie die Geschäftsf­ührerin Sabina Gaßner erläutert. Durch diesen Trick sollen sich die Tauben nicht mehr so stark vermehren. Das Konzept funktionie­rt jedoch nach Informatio­nen unserer Zeitung nicht an allen Standorten zufriedens­tellend.

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Foto: Andreas Schwarzbau­er

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