Wie kommt der neue Supermarkt an?
Der Edeka in Gundelfingen, der vor knapp einem halben Jahr eröffnete, war höchst umstritten. Das sagen Marktleiter und Anwohner – auch zum mitunter recht leeren Parkplatz
Gundelfingen Die Sorgen der Anwohner waren groß. So groß, dass einige sogar vor das Verwaltungsgericht in Augsburg zogen. Ohne Erfolg. Auch das Veto der Stadt Gundelfingen hatte keinen Bestand und wurde vom Landratsamt kassiert. Vergangenen Mai schließlich öffnete der neue Edeka-Markt an der Lauinger Straße seine Türen. Zur Einweihung sagte der Zweite Bürgermeister Viktor Merenda: „Was lange währt, wird endlich gut.“Um den Bau verwirklichen zu können, mussten die Planer neben den Verkaufsauch Wohnflächen einrichten. So entstanden über dem Supermarkt fünf Wohnungen.
Angesichts der außergewöhnlich heiklen Entstehungsgeschichte stellen sich die Fragen: Wie hat sich der Supermarkt entwickelt? Und was wurde aus den Bedenken derer, die im Umfeld des Supermarktes wohnen und Lärm sowie Verkehrsbehinderungen befürchteten?
„Die Sorgen haben sich nicht bewahrheitet“, sagt eine Anwohnerin, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte. Zwar habe sie nach wie vor Vorbehalte gegenüber dem Projekt. „Man hätte den Grund besser nutzen können“, meint sie. Nach ihren Angaben wirke sich der neue Markt mitsamt des Liefer- und Kundenverkehrs jedoch nicht – wie befürchtet – negativ auf ihre Lebensqualität aus. „Ich fühle mich nicht gestört“, sagt die Frau, die betont, im Vorfeld des Baues große Bedenken gehabt zu haben. Dass diese schließlich unbegründet waren, hätte sie „nicht gedacht“. Auch die Stadt weiß von keinen Problemen der Anwohner. „Bei uns sind keine Beschwerden bezüglich des neuen Supermarktes eingegangen“, teilt Heinz Gerhards mit, Geschäftsstellenleiter der VG Gundelfingen.
Kevin Fitz, der Marktleiter der Gundelfinger Edeka-Filiale, betont, dass aus Rücksicht auf die Anwohner der Lieferverkehr nicht nachts, sondern lediglich tagsüber rollt. Beschwerden seien bei ihm seit der Eröffnung keine eingegangen. „Die meisten freuen sich, dass wir da sind“, sagt Fitz. Er sei „zufrieden“mit der bisherigen Entwicklung seines Marktes. Das Kundenaufkommen sei „stetig wachsend“– wie anderenorts auch mussten sich die Gundelfinger zunächst an eine neue Einkaufsmöglichkeit gewöhnen. „Luft nach oben ist aber immer“, sagt Fitz. Von außen auffällig ist der mitunter recht leere Parkplatz, auf dem manchmal nur vereinzelt Autos stehen. Darüber sei der Marktleiter selbst manchmal erstaunt, gibt er zu. Aber er erklärt: „Man vergisst oft, wie viele Kunden fußläufig zu uns kommen.“
Aus Rücksicht kommen die Lieferungen nur tagsüber