Die Panther genießen den Triumph
Augsburg steht im Achtelfinale der Champions League. Am Freitag wird ausgelost: München ist möglich
Es war der emotionale Schlusspunkt eines spannenden Spiels. Nach der Schlusssirene in Liberec umringen die Augsburger Panther ihren Torwart Olivier Roy. Auf der Wechselbank umarmt Sportmanager Duanne Moeser den Trainer und flüstert ihm ins Ohr. „Ich habe ihn nur angelächelt und gesagt, dass unsere Reise jetzt weitergeht. Wir sind zuerst nach Lulea gefahren und keiner hat uns etwas zugetraut. Jetzt stehen wir im Achtelfinale“, erzählt der Rekordspieler des AEV.
Mit dem 3:2 bei Bili Tygri Liberec qualifizierte sich Augsburg für das Achtelfinale der Champions Hockey League. „Es war vielleicht nicht unser bestes Spiel, aber wir sind froh, dass wir weiter sind.“Das frühe 1:0 durch Verteidiger Patrick McNeill hatte dem Klub aus der Deutschen Eishockey-Liga wenig Sicherheit gegeben. Nach dem 2:1 der Gastgeber gelang Simon Sezemsky der 2:2-Ausgleich (35.). In der Folge durfte sich die TuomieMannschaft bei Torwart Olivier bedanken, dass man nicht erneut in Rückstand geraten ist. „Wir waren nicht wirklich gut, aber wir waren in den Punkten Teamgeist, Zusammenhalt und Wille überragend. Das hat uns in die Lage gebracht, dass wir das Spiel gewinnen“, sagt Moeser. Der Sportmanager erlebte zusammen mit den Trainern Tuomie und Jamie Bartmann, wie CHL-Topscorer Matt Fraser in der 59. Minute aus dem eigenen Drittel den Puck zum 3:2 ins leere Tor der Tschechen lupfte.
Wenig später begann auf dem Eis und auf den Rängen die Siegesparty. „Es ist unglaublich. In meinen 30 Jahren in Augsburg haben uns die Fans immer unterstützt, aber was jetzt in der Champions League abgeht, ist der Wahnsinn. Die Augsburger Anhänger haben sich mit ihren Auftritten in Lulea, Belfast und jetzt in Liberec ein großartiges Image erarbeitet. Das ist in Eishockey-Europa sehr gut angekommen“, sagt der frühere Kapitän. Über 1000 AEV-Fans unterstützten ihr Team in Nordböhmen.
Die Mannschaft reiste am Donnach Mannheim, wo am Freitag das nächste Liga-Spiel bei den Adlern ansteht. Die Profis seien nach dem siebten Spiel in 15 Tagen ziemlich „platt und müde“, berichtet Moeser. „Es geht jetzt für unsere Trainer darum, die Kräfte richtig zu managen“, erzählt Moeser. Der Blick richtet sich auf die CHL-AusRoy losung am Freitag um 12 Uhr in Helsinki (siehe Infokasten). Als Tabellenzweiter werden die Augsburger im Achtelfinal-Hinspiel (12./13. November) wohl Heimrecht haben. Die Rückspiele werden am 19./20. November ausgetragen. Über das Weiterkommen entscheidet die Summe der Tore, die beide Mannnerstag schaften in Hin- und Rückspiel erzielt haben. Eine Regelung wie im Fußball, wonach bei gleicher Tordifferenz die Zahl der Auswärtstore entscheidend ist, gibt es nicht. Endet das erste Achtelfinale nach 60 Minuten unentschieden, ist die Partie beendet. Erst wenn das zweite K.-o.-Spiel nach 60 Minuten ebenfalls unentschieden endet, wird maximal um zehn Minuten verlängert, anschließend folgt im Penaltyschießen die Entscheidung.
Und: Ab jetzt wird es für die Klubs noch aufwendiger. Bisher mussten lediglich die Banden abgeklebt und die CHL-Sponsoren aufgebracht werden. Nun müssen auch die Eismeister im Curt-Frenzel-Stadion anpacken. Die Eisfläche muss abgehobelt werden. Anschließend werden die DEL-Werbepartner abgedeckt und neue Folien der CHLSponsoren eingelegt. Danach muss die Eisfläche Schicht für Schicht wieder erneuert werden. „Da sind vielleicht nicht alle glücklich darüber, aber ich denke, ansonsten ist die Euphorie in Augsburg wieder riesig“, sagt Moeser.