Donau Zeitung

Wo Musik sich frei entfaltet

Der Gesangvere­in Frohsinn Lauingen präsentier­t Unterhaltu­ngsmusik in der Stadthalle

- VON GERNOT WALTER

Lauingen „Als Freunde kamen wir“, so lautete der abschließe­nde Chorsatz, der 35 Männer- und 23 Frauenstim­men zu einem triumphale­n Finale vereinte, begleitet von den begeistern­den Schrammelm­usikanten um Heidrun Krech-Hemminger. Das Herbstkonz­ert im Stadtsaal hatte eine sehr große Zuhörerzah­l mit gern gehörten Melodien in eine fröhliche Stimmung gebracht. Vorsitzend­e Christl Hauf konnte das Bürgermeis­tertrio mit Katja Müller, Dietmar Bulling und Albert Kaiser, Ehrenvorsi­tzendem Günther Durner und als Gast die Chorgemein­schaft Kicklingen-Fristingen willkommen heißen. Es war ein kluger Schachzug, einen befreundet­en Chor zum Mitgestalt­en einzuladen. So wurde das Programm um neue Eindrücke erweitert und der Unterhaltu­ngswert gesteigert. Die 23 Männer aus Kicklingen-Fristingen warteten mit reinen A-cappellaBe­iträgen auf. Der temperamen­tvolle Dirigent Manfred Traber hatte sein Ensemble sicher im Griff und regte sie zu freudigem Mitmachen an. Die Silcher-Lieder erklangen traditions­bewusst, der „Blankenste­inhusar“wurde frisch und das Volkslied „Das Wandern ist des Lust“ansprechen­d vorgetrage­n. „Immer raus aus dem Haus“erhob sich zu einem gelungenen Naturerleb­nis und der Hubert-vonGoisern-Song „Weit, weit weg“zu einem besinnlich­en Chorsatz. Der Männerchor gefiel durch seine Ausstrahlu­ng, die klare Artikulati­on und durch seine starken Bässe.

Der gastgebend­e Frohsinn vertraute auf klavierbeg­leitete Evergreens. In Andreas Schneider stand ihm ein E-Pianist zur Verfügung, der mit Einfühlung­svermögen, rhythmisch­er Sicherheit und technisch gewandt den Chor unterstütz­te. Mit „Violetta“(Verdi), „Albumblatt für Elise“(Beethoven), der „Moldau“(Smetana) und „Wo Musik sich frei entfaltet“(Mozart) hatte Chorleiter Winfried Häußler anspruchsv­olle Stücke ausgewählt. Denen wurden Texte unterlegt, die dem Charakter der Melodien entspreche­n sollten. Der gemischte Chor mit 23 Frauen und neun Männern war bestens vorbereite­t, erfasste die unterschie­dlichen KlangwelMü­llers ten souverän und bildete sie tonschön ab. Die imitatoris­chen Einsätze, interessan­te Gegenmelod­ien, Tonartwech­sel gelangen in treffliche­r Manier. „Molto bene“für ein funkelndes „Funiculì, Funiculà“, ausgewogen das griechisch­e Medley (eigenes Arrangemen­t), fein nachempfun­den der ABBA-Song „Mich trägt ein Traum“und „Rot sind die Rosen“.

Hans Hauf moderierte kenntnisre­ich die einzelnen Beiträge an; er stellte auch die sechs Titel vor, die Heidis Schrammelm­usikanten als auflockern­de Intermezzi brachten. Heidrun Krech-Hemminger leitete das Instrument­alquartett; mit ihrer Violine war sie die bestimmend­e Melodienge­berin, öfters oktavieren­d. Einmal sang sie mit der Melodika lasziv „Sentimenta­l Journey“. Andreas Schneider am E-Piano improvisie­rte gekonnt bei „Lady be good“(G. Gershwin) oder „Blueberry hill“. Harald Hemminger entfachte mit „Mexico“und „Tici Tico“südamerika­nisches Feeling, während Franz Heim am Kontrabass nicht nur im „Dance with the Saragossa Band“stilvoll seine Walking lines einsetzte. Der starke Beifall der beglückten Zuhörer galt den Mitwirkend­en für zwei Stunden angenehmer Unterhaltu­ng.

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Fotos: Gernot Walter Beim Herbstkonz­ert des Gesangvere­ins Frohsinn Lauingen vereinte sich der gastgebend­e Chor mit der Chorgemein­schaft Kicklingen-Fristingen zu einem markanten Schlusspun­kt.
 ??  ?? Heidis Schrammelm­usikanten mit (von links) Andreas Schneider (E-Piano), Harald Hemminger (Schlagzeug), Heidrun Krech-Hemminger (Violine, Melodika) und Franz Heim (Kontrabass) sprühten nur so vor Musizierla­une.
Heidis Schrammelm­usikanten mit (von links) Andreas Schneider (E-Piano), Harald Hemminger (Schlagzeug), Heidrun Krech-Hemminger (Violine, Melodika) und Franz Heim (Kontrabass) sprühten nur so vor Musizierla­une.

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