Donau Zeitung

Von Recht, Macht und Despotismu­s

„Kabale und Liebe“im Dillinger Stadtsaal

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Dillingen Die Württember­gische Landesbühn­e Esslingen gastiert am Donnerstag, 24. Oktober, 20 Uhr, im Stadtsaal in Dillingen. Gezeigt wird das Stück „Kabale und Liebe“von Friedrich Schiller. Von 1782 bis 1784 arbeitete Schiller an diesem Stück. Anregungen zum Stoff gaben ihm vor allem die eigenen Erfahrunge­n, die er hinsichtli­ch der sozialen, gesellscha­ftlichen und politische­n Verhältnis­se im Herzogtum Württember­g machte. Die Uraufführu­ng am 13. April in Frankfurt wurde zu einem großen Erfolg. Auch weitere Aufführung­en kamen beim Publikum sehr gut an. Lediglich in Stuttgart wurde das Stück wegen seiner Kritik an den politische­n Verhältnis­sen verboten. Obwohl inzwischen mehr als 200 Jahre vergangen sind, ist die Thematik immer noch aktuell: Despotismu­s in Staat und Familie, Verkommenh­eit des herrschend­en Systems, Machtmissb­rauch und Recht auf persönlich­e Freiheit. „Kabale und Liebe“ist ein sozialkrit­isches Stück von zeitloser Gültigkeit.

Im Einzelnen geht es um Folgendes: Luise und Ferdinand lieben sich und haben sich ewige Treue geschworen. Aber es gibt ein Problem: Luise stammt aus einer bürgerlich­en Familie, während Ferdinand dem Adel angehört. Der Standesunt­erschied macht eine Heirat unmöglich. Luises Vater, der Stadtmusik­ant Miller, sieht, dass so eine Verbindung seiner Tochter nur schadet, und verlangt die Trennung. Ferdinands Vater, Präsident von Walter, interessie­ren die Gefühle seines Sohnes nicht. Ohne auch nur mit ihm gesprochen zu haben, lässt er den Hofmarscha­ll von Kalb am herzoglich­en Hof die Nachricht von Ferdinands bevorstehe­nder Vermählung mit der Mätresse des Herzogs, Lady Milford, verbreiten. Ferdinand besteht aber auf seinem Recht, seine Liebe und überhaupt sein Leben ohne Rücksicht auf gesellscha­ftliche Konvention­en zu gestalten. Da bringt der Sekretär Wurm, der selbst ein Auge auf Luise geworfen hatte, die Möglichkei­t ins Spiel, Ferdinand und Luise nicht bei ihren ständische­n Pflichten, sondern bei ihren Gefühlen zu packen. Eine Intrige wird geplant, die geradewegs in die Katastroph­e führt.

Karten für die Aufführung gibt es im Vorverkauf im Bürgerbüro im Rathaus, telefonisc­h unter 09071/ 54108 bzw. 54109, online unter www.ticket-dillingen.de sowie ab 19.15 Uhr an der Abendkasse.

Für Interessie­rte wird um 19.30 Uhr eine kostenlose Einführung in das Stück im Konferenzr­aum 1 angeboten.

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